Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht

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6 Dialogforum Naturschutz Vortragsveranstaltungen der Jahre 2001 und 2002 • Maßnahmenprogramme aus den Bereichen Naturschutz sollten nicht in Konkurrenz treten mit jenen, die aus der Agrarpolitik kommen. Die Möglichkeit zur Kumulierung verschiedener Beiträge in Abgeltung verschiedener Umweltleistungen hat die besten Resultate gebracht. • Die Einrichtung institutioneller Arbeitsgremien, wo Vertreter von Naturschutz und Landwirtschaft in einem permanenten Dialog eingebunden sind, bringt große Vorteile. • Die Festlegung von klaren Zielen (Quantität von landwirtschaftlichen Flächen im Dienste des Naturschutzes, Qualität dieser Flächen, Vernetzung dieser Flächen untereinander und mit anderen wertvollen Biotopflächen, Populationsentwicklung von Zielarten usw.) durch die Regierung steigert die Effizienz beim Einsatz der Mittel (personelle und finanzielle Ressourcen). • Eine Erfolgskontrolle mit gezieltem Feldmonitoring zur Beobachtung der Populationsentwicklung einzelner Zielarten ist zwar aufwendig, aber unumgänglich, um die notwendigen Korrekturen im System vornehmen zu können. Anschrift des Autors: Ing.-Agr. Daniel Zürcher Service des forêts, de la protection de la nature et du paysage du canton de Genève (SFPNP Genf) Postfach 3918, 1211 Genf 3 Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht
Vortragsveranstaltungen der Jahre 2001 und 2002 Dialogforum Naturschutz 7 Naturschutz als Schlagzeile Andreas Schuhmacher 1. Einleitung Die Ziele des Naturschutzes stehen manchmal im Konflikt zu denen anderer gesellschaftlicher Interessen. Wer sich in diesem Konflikt durchsetzt, ist zwar vor allem eine Frage der Politik. Politische Entscheidungen werden aber von der öffentlichen Meinung geprägt. Die öffentliche Diskussion spielt also eine entscheidende Rolle für Erfolg oder Misserfolg im Naturschutz. Der moderne Mensch ist geprägt von Informationen und Eindrücken, die er nicht aus seiner natürlichen Umwelt, sondern über die Filter der Medien wahrnimmt. Medien beeinflussen unser Verhältnis zur Natur. Dies tun sie nicht nur durch die Art, wie sie über das Thema berichten, sondern auch durch die Auswahl von Informationen, die sie uns liefern. Darauf können Naturschützer ihrerseits durch ihr Informationsangebot Einfluss nehmen. Im Zusammenspiel zwischen den Informationsangeboten der Pressearbeit des Naturschutzes und der Auswahl und redaktionellen Bearbeitung dieser Informationen entscheiden sich die Inhalte der Naturschutzberichterstattung. Fragestellungen Welche Einflüsse können Pressestellen auf die Berichterstattung nehmen und nach welchen Faktoren wählen die Journalisten die Informationen zur Veröffentlichung aus? Warum erscheinen bestimmte Informationen zu Naturschutzthemen in Zeitungen, andere nicht? Wie kann die Pressearbeit des Naturschutzes und auch die redaktionelle Arbeit der Zeitungen verbessert werden, um eine höhere Präsenz zu erreichen? 2. Das Zusammenspiel der Akteure 2.1 Wer bestimmt die Medieninhalte? Es gibt verschiedene Erklärungsansätze für die wechselseitige Beeinflussung von PR (Public Relations, Öffentlichkeitsarbeit) und Journalismus. Im Folgenden drei theoretischen Modelle, die den Einfluss von PR-Schaffenden, Journalisten und den Inhalten der Pressearbeit unterschiedlich erklären: Instrumentelle Aktualisierung Hinter dem Ansatz der instrumentellen Aktualisierung steht die Idee, dass die Wirklichkeit durch die Journalisten manipulativ verzerrt wird. Es handelt sich um eine selektive Vermittlung von Informationen gemäß der den Journalisten eigenen ideologischen Linie. Das bedeutet, dass der Journalist zu einem von ihm bestimmten Zeitpunkt eine von ihm bestimmte Position eines von ihm bestimmten Experten lanciert. Ereignisse oder Sachverhalte werden so hoch- oder heruntergespielt (KEPPLINGER 1992:51). Nach dieser Erklärung wären es spezielle Wertorientierungen und Intentionen der Journalisten, die die Inhalte der Berichterstattung entscheidend beeinflussen. Agenda-Building Dieser Ansatz schreibt der Öffentlichkeitsarbeit einen starken Einfluss auf die Themen der Medienberichterstattung zu (BAERNS 1985:98). Die PR-Praktiker fungieren danach als „agenda-builder“ und bestimmen die Themen. Es bleibt ihnen vorbehalten, die Informationen zu platzieren, Nachrichten zu initiieren, Themen zu forcieren, die publizierte Wirklichkeit zu entwerfen und außerdem das Timing zu bestimmen. Es handelt sich bei diesem Modell um regelrechte Medieninszenierungen, die die Öffentlichkeitsarbeit leistet. Die inhaltliche Aufgabe der Journalisten würde so oft nur in der Nachrecherche und Aufbereitung bestehen. Nachrichtenwert-Theorie Manche Publizistikwissenschaftler sehen die Entscheidung über Publikation oder Nichtpublikation dagegen in Inhalten und Präsentationsformen der vorliegenden Informationen begründet. Einen solchen Ansatz verfolgen die Anhänger der Nachrichtenwert-Theorie. Danach gibt es Faktoren, die die Berichterstattung über Ereignisse oder Themen begünstigen oder benachteiligen. Letztendlich sind es in den Ereignissen oder Themen selbst liegende Faktoren, die für oder gegen eine Publikation sprechen. Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht
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