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Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht

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Vortragsveranstaltungen der Jahre 2001 <strong>und</strong> 2002 Dialogforum Naturschutz 35<br />

Wie soll sich die Landschaftsplanung entwickeln?<br />

(Podiumsdiskussion)<br />

Hildegard Eissing<br />

Die Podiumsdiskussion "Wie soll sich die Landschaftsplanung entwickeln?" griff einen der aktuellen Diskussionsschwerpunkte<br />

in Rheinland-Pfalz auf - die Neuorientierung der Landschaftsplanung. Seit dem Wegfall des "Leitfadens<br />

Landschaftsplanung" im Jahr 19 ... wird die Landschaftsplanung in Rheinland-Pfalz ausschließlich über die entsprechende<br />

Verwaltungsvorschrift zur Landschaftsplanung in der Bauleitplanung aus dem Jahr 19 ... geregelt. Eine zielgruppenorientierte<br />

Handlungsanleitung soll neu entstehen.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hatte das <strong>Landesamt</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> <strong>Gewerbeaufsicht</strong> Rheinland-Pfalz im Rahmen seiner<br />

Veranstaltungsreihe "Dialogforum Naturschutz" zu einer Podiumsdiskussion am 23.10.2001 eingeladen. Moderiert von<br />

der Verfasserin, Referentin im Ministerium <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Forsten Rheinland-Pfalz, diskutierten mit dem Publikum:<br />

• Herr Klaus-Dieter Aichele, Vorsitzender des BDLA, Landesgruppe Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> Saarland,<br />

• Herr Christoph Best, Referatsleiter Landschaftsplanung im <strong>Landesamt</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> <strong>Gewerbeaufsicht</strong><br />

Rheinland-Pfalz<br />

• Herr Dr. Winfried Krahl, Abteilungsleiter Ökologie, Boden <strong>und</strong> Naturschutz aus dem <strong>Landesamt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>schutz Baden-Württemberg <strong>und</strong><br />

• Herr Professor Dr. Kai Tobias, Universität Kaiserslautern, Lehrstuhl <strong>für</strong> Ökologische Planung.<br />

Eingangs wurden die Teilnehmer aufgefordert, den Satz "Landschaftsplanung ist <strong>für</strong> mich..." zu ergänzen. Dabei zeigte<br />

sich eine - der Funktion des jeweiligen Teilnehmers entsprechend -differenzierte Sichtweise:<br />

Herr Dr. Krahl: "Landschaftsplanung ist <strong>für</strong> mich eine Möglichkeit, Naturschutz in der Fläche umzusetzen." Deutlich<br />

wird, dass Landschaftsplanung nur ein Instrument unter anderen ist <strong>und</strong> dass sie als Fachplanung des Naturschutzes verstanden<br />

wird.<br />

Herr Aichele: "Landschaftsplanung ist <strong>für</strong> mich ein Auftrag, der Gemeinde bei ihrer Weiterentwicklung zu helfen <strong>und</strong><br />

neue Entwicklungen anzustoßen." Für Herrn Aichele steht der Entwicklungsgedanke im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Herr Best: "Landschaftsplanung ist <strong>für</strong> mich das koordinierende Instrument <strong>für</strong> alle flächenbezogenen Pläne <strong>und</strong> Vorhaben"<br />

Herr Best betont den Anspruch der Landschaftsplanung, querschnittsorientiert <strong>und</strong> koordinierend gegenüber allen<br />

anderen Fachplanungen <strong>und</strong> Einzelvorhaben zu wirken.<br />

Herr Professor Dr. Tobias: "Landschaftsplanung ist <strong>für</strong> mich ein demokratisches Instrument zur Realisierung von <strong>Umwelt</strong>vorsorge.<br />

Sie dient der <strong>Umwelt</strong>planung." Herr Professor Dr. Tobias stellt auf den Planungsprozess als gemeinschaftlichen<br />

Problemlösungsprozess ab. Er hebt den Vorsorgeeffekt von Planung hervor.<br />

Die Ergebnisse der Podiumsdiskussion werden im Folgenden nach thematischen Schwerpunkten dargestellt:<br />

1. Landschaftsplanung <strong>und</strong> Dynamik von Natur <strong>und</strong> Landschaft<br />

Alle Diskutanten waren sich darin einig, dass es die Dynamik der Landschaftsentwicklung nicht zulässt, starre Leitbilder<br />

zu entwickeln. Der Einsatz von GIS <strong>und</strong> von Visualisierungstechniken kann zu einer größeren Flexibilisierung von Planungsaussagen<br />

beitragen. Herr Best verwies in diesem Zusammenhang auf eine Vorstudie zum Einsatz von Visualisierungtechniken<br />

in der Landschaftsplanung, die vom ULJG in Auftrag gegeben worden sei.<br />

Als eine Lösung zur "Verzeitlichung" der Landschaftsplanung wurde genannt, mit Szenarien zu arbeiten. Ob eine interaktive<br />

Planung unter Nutzung des Internets tatsächlich ein wirksamer Beitrag zur "Dynamisierung" von Landschaftsplanungen<br />

sein kann, wurde von Herrn Dr. Krahl, Herrn Aichele <strong>und</strong> Herrn Best kritisch beurteilt.<br />

2. Zukünftige Aufgaben der Landschaftsplanung<br />

Der größte Teil der Diskussion drehte sich um die Frage der künftigen Aufgaben der Landschaftsplanung. Dabei wurden<br />

deutliche Auffassungsunterschiede sichtbar:<br />

<strong>Landesamt</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, <strong>Wasserwirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Gewerbeaufsicht</strong>

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