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Familie – kein Platz für Gewalt!(?) 20 Jahre ... - Kinderrechte

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Gruppe der „pädagogischen Berufe“ (Kindergartenpädagog/innen, Lehrer/innen,<br />

Hortpädagog/innen, Pädagog/innen) und in die Gruppe der „beratenden Berufe“<br />

(Sozialarbeiter/innen, Berater/innen, Psychotherapeut/innen, Psycholog/innen,<br />

Ärzt/innen).<br />

Im Rahmen der statistischen Analyse wurde für jede Kombination von <strong>Gewalt</strong>form<br />

und Reaktion ein sogenannter Chi-Quadrat-Test durchgeführt, der<br />

allfällige Abweichungen von der Unabhängigkeit von Reaktionshäufigkeit und<br />

dem Kontakt mit <strong>Gewalt</strong>handlungen untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle<br />

14 zusammengefasst, wobei der p-Wert die Aussagekraft des beobachteten<br />

Zusammenhangs ausdrückt: Je kleiner der p-Wert, desto höher die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen der jeweiligen<br />

Reaktion und <strong>Gewalt</strong>form besteht.<br />

Es zeigt sich, dass sowohl bei häufigerem Verdacht auf körperliche <strong>Gewalt</strong> als<br />

auch bei häufigeren konkreten Beobachtungen sich die Wahrscheinlichkeit für<br />

eine Intervention der Befragten erhöht. Beim Verdacht auf körperliche <strong>Gewalt</strong><br />

ist dies besonders deutlich bei den Interventionen: „spreche mit betroffenem<br />

Kind, Eltern, Kollegen“, „verweise Kind/Eltern an Beratungsstelle“ und „involviere<br />

Arzt, Jugendamt“. Bei häufigem Kontakt mit konkreter <strong>Gewalt</strong> erhöht sich die<br />

Wahrscheinlichkeit vor allem für die Interventionen: „involviere Arzt, Jungendamt,<br />

Polizei“. Ein negativer Zusammenhang zeigt sich für die Reaktion „beobachte<br />

die Situation weiter“.<br />

Bei häufigem Kontakt mit konkreter psychischer <strong>Gewalt</strong> kann eine geringfügig<br />

erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Interventionen „spreche mit betroffenem<br />

Kind, Eltern“ beobachtet werden. Ein stärkerer Zusammenhang besteht bei<br />

häufigem Verdacht auf psychische <strong>Gewalt</strong>: In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit<br />

für die Interventionen „spreche mit betroffenem Kind, Eltern“ und „Informiere<br />

Jugendamt“ deutlich erhöht.<br />

Besteht bei den Befragten ein häufiger Verdacht auf konkrete sexuelle <strong>Gewalt</strong><br />

sprechen sie vermehrt mit dem betroffenem Kind bzw. den Eltern und involvieren<br />

sie Arzt, Jugendamt bzw. Polizei. Bedeutend geringer sind die Zusammenhänge<br />

für die konkrete sexuelle <strong>Gewalt</strong> ausgeprägt. Für die Intervention „hole<br />

Unterstützung bei Fachstelle“ liegt ein negativer Zusammenhang vor (bei häufiger<br />

Erfahrung konkreter sexueller <strong>Gewalt</strong> wird seltener die Unterstützung durch<br />

eine Fachstelle eingeholt).<br />

Zusätzlich zu den Analysen für die Gesamtheit aller Befragten wurden Zusammenhänge<br />

zwischen Interventionshäufigkeit und dem Kontakt mit bzw. Verdacht<br />

auf die untersuchten Formen der <strong>Gewalt</strong> getrennt nach Berufsgruppen<br />

mit entsprechenden statistischen Verfahren untersucht. Hier ergab sich nur für<br />

die Kombination körperliche <strong>Gewalt</strong> (konkret und Verdacht) und „spreche mit<br />

Vorgesetzten“ ein signifikantes Ergebnis. Für die Befragten in beratenden Beru-<br />

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