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Familie – kein Platz für Gewalt!(?) 20 Jahre ... - Kinderrechte

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Neben einer Verschlechterung des Vertrauensverhältnisses kann es bei einer<br />

Anzeigepflicht auch zum vollständigen Kontaktabbruch zu den Kindern bzw. den<br />

Eltern kommen.<br />

Während Sozialarbeiter/innen und Sozialpädagog/innen den Kontaktabbruch zu<br />

den Kindern nur zu knapp mehr als der Hälfte (51,8%) erwarten, ist diese Haltung<br />

unter den Psychotherapeut/innen, Psycholog/innen und Berater/innen wesentlich<br />

deutlicher ausgeprägt (64,8%). Am geringsten sehen Lehrer/innen dieses<br />

Problem. Jeweils rund ein Drittel stuft diese Möglichkeit als nicht wahrscheinlich<br />

oder als wahrscheinlich ein bzw. nimmt eine teils-teils-Haltung ein.<br />

Entsprechend dem Beruf sehen in der Schule arbeitende Befragte am seltensten<br />

die Gefahr eines Kontaktabbruchs zum Kind. Diese sind, neben den in Krankenhäusern<br />

arbeitenden Expert/innen, die einzigen, von denen mehr Befragte die<br />

Kategorien 1 und 2 als die Kategorien 4 und 5 wählten. Somit dürften sich diese<br />

beiden Gruppen sicherer als alle übrigen sein, dass, der Kontakt auch bei einer<br />

Anzeigepflicht nicht abbrechen würde. Vergleicht man Ärzt/innen die in einer<br />

Praxis arbeiten mit jenen, die im Krankenhaus tätig sind (Untergruppe der Arbeitsplatzkategorie<br />

Krankenhaus) erweisen sich die Ärztinnen und Ärzte mit<br />

einer Praxis als wesentlich besorgter. Unter diesen befürchten mehr als die<br />

Hälfte (53,5%) einen Kontaktabbruch, unter den Spitalsärztinnen und -ärzten<br />

sind es hingegen nur 40,9%. Die größte Gefahr eines Kontaktabbruchs wird von<br />

Mitarbeiter/innen in Beratungsstellen und der offenen Jugendarbeit gesehen<br />

(jeweils über 60%).<br />

In allen Berufsgruppen wird mehrheitlich (von rund 55% bis rund 70%) ein<br />

Kontaktabbruch zu den Eltern befürchtet, falls es eine Anzeigepflicht gäbe. Wie<br />

auch sonst sehen dies die Lehrer/innen am seltensten so. Im Gegensatz zu anderen<br />

Bereichen liegen die diesbezüglichen Ängste bei den Kindergartenpädagog/innen<br />

und Hortpädagog/innen aber im Vergleich zu den übrigen Berufsgruppen<br />

im oberen Bereich. Die stärksten Befürchtungen haben auch hier die<br />

Psychotherapeut/innen, Psycholog/innen und Berater/innen.<br />

Die stärksten Befürchtungen eines Kontaktabbruchs zu den Eltern haben Befragte<br />

aus Kinder- und Jugendschutzeinrichtungen (unter diesen glaubt niemand<br />

dass der Kontaktabbruch in Folge einer Anzeigepflicht gar nicht (=Kat. 1)<br />

eintreten würde) und solche aus Einrichtungen der offenen Jugendarbeit (jeweils<br />

rund drei Viertel glauben, ein Kontaktabbruch könnte die Folge einer Anzeigepflicht<br />

sein. Mit 52,6% am geringsten sind diese Befürchtungen beim Jugendamt.<br />

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