04.05.2014 Aufrufe

Familie – kein Platz für Gewalt!(?) 20 Jahre ... - Kinderrechte

Familie – kein Platz für Gewalt!(?) 20 Jahre ... - Kinderrechte

Familie – kein Platz für Gewalt!(?) 20 Jahre ... - Kinderrechte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ückführen. Vielmehr dürfte dieser Effekt nur zu einem generellen Absinken des<br />

<strong>Gewalt</strong>niveaus geführt haben.<br />

Grafik F - Einstellungen zum Leitbild gewaltfreier Erziehung<br />

100<br />

90<br />

Einstellungen zum Leitbild gewaltfreier Erziehung<br />

(Angaben in Prozent)<br />

87,6<br />

89,1<br />

93,4<br />

88,2<br />

86,2 86,8<br />

84,4 85,1<br />

85,2<br />

82,3<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

42,6<br />

40<br />

30<br />

<strong>20</strong><br />

18,3<br />

15,3<br />

16,1<br />

12,7<br />

<strong>20</strong>,5<br />

14,0<br />

19,3<br />

17,3 17,3<br />

10<br />

0<br />

Erziehung ohne leichte<br />

körperliche Strafen nicht<br />

vorstellbar<br />

Einsatz von drastischen Mitteln<br />

in der Erziehung unverzichtbar<br />

Anstreben möglichst gewaltfreier<br />

Erziehung<br />

Schweden Österreich Deutschland Spanien Frankreich<br />

<strong>Gewalt</strong>freie Erziehung als Ideal<br />

2. Einstellungen zu erzieherischer <strong>Gewalt</strong><br />

Um wahrscheinliche Erwünschtheitseffekte zu reduzieren, die aufgrund der allgemein<br />

in der Gesellschaft zu beobachtenden negativen Haltung zu jeglicher<br />

Form von <strong>Gewalt</strong> zu vermuten waren, wurden weitere Einstellungen zu erzieherischer<br />

<strong>Gewalt</strong> erhoben. Unabhängig von der Existenz eines Körperstrafenverbots<br />

plädiert die Mehrheit aller Eltern, ihrem erzieherischen Ideal entsprechend,<br />

für Gespräche. Auch das Risiko, durch erzieherisches Schlagen möglicherweise<br />

den Grundstein für das Entstehen eines <strong>Gewalt</strong>kreislaufs zu legen, ist mehr als<br />

zwei Dritteln der Eltern gegenwärtig.<br />

Bemerkenswert ist der hohe Anteil der Befragten, die Körperstrafen auf situative<br />

Gründe, in diesem Fall auf gelegentliche Hilflosigkeit oder auch auf fehlende<br />

Alternativen, zurückführen. Jedoch werden auch die Unterschiede zu den<br />

schwedischen Eltern deutlich sichtbar, die sehr viel seltener Rechtfertigungen<br />

für den Einsatz von Körperstrafen akzeptieren. Als „Konfliktverkürzer“ kommen<br />

diese nur für 4% und als Alternative zum Anschweigen lediglich für 6% der Erziehenden<br />

in Frage.<br />

In Österreich und Deutschland liegt die Akzeptanz dieser Rechtfertigungen mit<br />

Anteilen von 13% bis 15% deutlich über dem schwedischen Niveau. Eine Kultur<br />

gewaltfreier Erziehung wie in Schweden konnte sich in diesen beiden Ländern<br />

offenbar noch nicht vollständig durchsetzen.<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!