BEST OF Otto Brenner Preis 2010 - Otto Brenner Shop
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Schuler: Der Punkt, auf den sich der Stiftungsexperte Prof. Rabert in der FAZ<br />
bezogen hat, war auch mir wichtig: Herauszuarbeiten, dass diese Stiftung immer<br />
vorgibt, gemeinnützig zu sein. Dass aber diese Stiftung eine Konstruktion gefunden<br />
hat, eine Doppelkonstruktion, bei der immer das Wohl des Unternehmens<br />
an erster Stelle steht. Weil nämlich das Unternehmen auf perfekte Art über diese<br />
Stiftung geführt wird. Weil der Satz von Reinhard Mohn „Die Stiftung ist ausschließlich<br />
gemeinnützig tätig“, schon deshalb nicht stimmt, weil die Konstruktion<br />
darauf angelegt ist, mit dieser Konstruktion das Unternehmen zu führen. Da gibt<br />
es vielfältige Gründe, die mit der Ausschüttungspolitik zu tun haben. Die mit aktuellen<br />
Dingen zu tun haben. Das, glaube ich, habe ich versucht herauszuarbeiten.<br />
Leif: Wie hat die Bertelsmann Stiftung es geschafft, in den parlamentarischen<br />
Anhörungen das Stiftungsrecht al Gusto zu gestalten ?<br />
Schuler: Die Stiftung geht da sehr subtil vor und sie besetzt ein Thema. Sie<br />
hatte als einzige Stiftung in Deutschland diesen Reformprozess aktiv begleitet.<br />
Sie hat auch als einzige Stiftung Rederecht in diesem Ausschuss, also vor den<br />
Parlamentariern, bekommen. Ist da sehr gelobt worden für den Einsatz, für die<br />
fachkundige Begleitung und und und. Was sie gemacht hat: Sie hat ein kritisches<br />
Modell, nämlich das eigene Modell, aus dem Feuer genommen. Sie hat verhindert,<br />
dass dieses Modell, das eigentlich im ersten Reformansatz 1997 von Antje<br />
Vollmer beendet werden sollte, Thema war. Das sollte eigentlich als ein schlechtes<br />
Modell geoutet werden, das abgeschafft gehört.<br />
Leif: Ist das eine Glanzleistung der Stiftung gewesen?<br />
Schuler: Es ist niemand aufgefallen.<br />
Leif: Ihnen ist es ja aufgefallen, Gott sei Dank. Können Sie uns noch mal eine<br />
kleine Kostprobe geben. Wie haben Sie eigentlich gearbeitet? Wenn man Ihr<br />
Buch nimmt, ist das im Grunde klassisch amerikanische Schule. Sehr viele Fakten,<br />
sehr dezent, wenig Meinung, wenig Bewertung. Wie haben Sie gearbeitet?<br />
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