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BEST OF Otto Brenner Preis 2010 - Otto Brenner Shop

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Schuler: Ich hatte ja bereits ein Buch davor gemacht, 2004 über die Familie<br />

Mohn. Das hat mir bei manchen Managern, bei Leuten in der Stiftung, aber auch<br />

im Unternehmen Kredit gegeben. Bertelsmann hat in den letzten Jahren einige<br />

hochrangige Leute an die Luft gesetzt. Das waren willkommene Gesprächspartner<br />

für mich. Mein Ansatz war der, dass ich nicht die Überzeugten überzeugen muss,<br />

sondern dass ich versuchen muss, bestimmte Fakten in den Vordergrund zu<br />

rücken, um bei den Ehemaligen hehre Zweifel aufkommen zu lassen.<br />

Leif: Sie haben einen Riesenerfolg gelandet. Ich glaube, kein Buch in diesem<br />

Herbst, im Sachbuchbereich Politik, ist so gut rezensiert worden. Ist es Ihr größter<br />

Erfolg in Ihrem Leben?<br />

Schuler: Höchstens halb. Nachdem ich das Gefühl habe, dass ich das Buch aus<br />

2004 noch mal nachgearbeitet habe – auch in dem Punkt, der die Personalisierung<br />

betroffen hat. Damals ging es mehr um die Ehe, die Familie Mohn und Dinge,<br />

die oft sehr in den Vordergrund gerückt worden sind. Notwendigerweise, auch<br />

von mir, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Ich glaube, dass ich mit diesem Buch<br />

sehr viel stärker auf das System abgehoben habe. Und habe bewusst, viele<br />

Details, viele persönliche Sachen in den Hintergrund gerückt oder weggelassen.<br />

90 Prozent meiner Recherche sind ja eh für den Abfalleimer. Also, insofern be -<br />

trachte ich es als einen Erfolg. Ja.<br />

Leif: Heute sagte mir ein Stiftungsexperte, dass dieses Buch ganz konkrete<br />

Konsequenzen haben wird. Können Sie uns zum Schluss noch sagen, welche<br />

Konsequenzen?<br />

Schuler: Ich hoffe natürlich, dass es gewisse Folgen hat. Ich hoffe, dass diese Art<br />

der Trägerstiftung sehr viel mehr auch in die Kritik kommt, als sie bereits jetzt<br />

ist. Dass die Reform, die zum Erliegen kam, weitergeht. Dass irgendein Politiker<br />

das ähnlich wie Antje Vollmer zu seinem Projekt macht. Und es gibt ganz klare<br />

Sachen, die eigentlich wie ein Drehbuch erreicht werden sollen, im Sinne von<br />

Gemeinnützigkeit, Transparenz usw. usf. Und da hoffe ich, dass es voran geht.<br />

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