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Katalog LET'S CEE Film Festival 2012

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SEITE 108 | FOTOAUSSTELLUNG<br />

AUF RAUEN WEGEN ZU DEN STERNEN<br />

Rough Paths to the Stars<br />

Geht man durch eine Fotoausstellung (wie etwa durch die, die am<br />

30. Mai im Foyer der Wiener Urania eröffnet wird und dort einige<br />

Wochen lang eine Auswahl der besten aktuellen Arbeiten von Mitgliedern<br />

des Fotoclubs Maribor zeigen wird*), so findet man Künstler,<br />

die verschiedenste Techniken verwenden und verschiedenste Motive<br />

bevorzugen. Zum Glück, denn ohne Vielfalt wäre es langweilig.<br />

Der große Physiker Stephen Hawking sagt, es gibt keine Perfektion.<br />

Denn wenn es sie gäbe, hätte sich das Weltall nach dem Urknall völlig<br />

symmetrisch entwickelt. Die Planeten und Sterne wären in vollkommener<br />

Symmetrie angeordnet, sie würden einander mit völlig<br />

gleichen Kräften beeinflussen und dadurch wäre das All ohne jegliche<br />

wechselseitige Dynamik, was letztlich auch die Entstehung von<br />

Leben schlichtweg unmöglich machen würde. Ähnliches gilt für Fotografie.<br />

Können Sie sich vorstellen, dass alle fotografischen Motive<br />

absolut symmetrisch aufgenommen wären? Die Fotos wären dann<br />

wahrscheinlich ebenfalls völlig ohne Leben. Ein wirklich gutes Bild<br />

muss in den Augen des Beobachters einen dauerhafteren Eindruck<br />

hinterlassen, als einen ersten, kurzen Anflug von Begeisterung. Wer<br />

nach den Sternen greifen will, muss den Gesetzmäßigkeiten der Fotografie<br />

folgen – und seinem Inneren. Denn ein wirklich gutes Foto<br />

entsteht, wie die meisten erstklassigen Dinge, die mit Kreativität zu<br />

tun haben, in den Gedanken des Fotografen, in seinen Gefühlen. So<br />

wie das Leben, braucht auch ein Foto Weisheit, Erfahrungen... und<br />

viel Liebe. Es gibt keine einheitliche Meinung darüber, wie ein wirklich<br />

gutes Foto aussehen soll, aber zum Nachdenken biete ich Ihnen<br />

ein Zitat des serbischen Ausnahmekönners Imre Szabo an, der beim<br />

Anblick guter Fotos von Kollegen gerne sagt: „Ich wünschte, ich hätte<br />

diese Fotos gemacht... .“<br />

When you walk through a photo exhibition (such as the one on display<br />

in the lounge of the Wiener Urania for two weeks from May 30th,<br />

showing a selection of the finest works of the current members of<br />

the Photoclub Maribor*) you will find works by artists who use the<br />

most variable of techniques and prefer very different motifs. Which<br />

is lucky, because art would be plain boring without diversity. Stephen<br />

Hawking, a great physicist and probably one of today‘s greatest<br />

experts on outer space, says perfection does not exist. If it existed,<br />

the universe would have developed in an entirely symmetrical manner<br />

after the big bang. The planets and stars would be arranged in<br />

complete symmetry, they would influence each other with equal<br />

forces, and accordingly the universe would be bare of any reciprocal<br />

dynamics, without any chance for life to emerge. The same is true<br />

for photography. Can you imagine that all photographic motives are<br />

shot completely symmetrically, in line with all the conventional rules?<br />

The photos would probably be completely lifeless. Therefore, a<br />

really good shot must fufill more than just the laws of composition;<br />

it should leave a more permanent impression in the beholder‘s eyes<br />

than immediate, short-lived enthusiasm. We may ignore the laws of<br />

photography completely - but if we do that just to be different, it is<br />

not very probable that we will reach for the stars. Like most extraordinary<br />

things, a good shot is created within. In the photographer‘s<br />

thoughts, in his or her emotions. Like life, a photograph needs wisdom,<br />

experience... and great love. There is no consensus as to what a<br />

really good photo should look like, but maybe you want to think about<br />

the quote of the Serbian photographer enthusing this year‘s visitors of<br />

Stolp photo gallery. When seeing a good shot by another photographer,<br />

Imre Szabo likes to say: „I wish it was one of mine... .“<br />

FOTO: DRAGO CESTAR<br />

Katja Finec-Kos<br />

Pressesprecherin des Fotoclubs Maribor<br />

Press officer of the Maribor Photo Club<br />

*) Weitere Fotos werden zeitgleich auch in der Galerie auf der Pawlatsche<br />

im Alten AKH in Wien zu sehen sein, deren Organisatoren auch<br />

die Ausstellung in der Urania verantworten.<br />

*) Further information will be available at the same time in the Galerie<br />

auf der Pawlatsche in the yard of Spitalgasse 2-4 (Altes AKH). Its organisers<br />

will also be responsible for the exhibition in the Urania.<br />

LET‘S <strong>CEE</strong> FILM FESTIVAL <strong>2012</strong>

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