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Renormierungstheorie und die Berechnung von Quantenkorrekturen

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mit der Feinstrukturkonstanten α. In (5.141) haben wir verwendet, dass<br />

der Impulsübertrag für nicht-relativistische Elektronen vom Dreierimpuls<br />

⃗q dominiert wird, so dass wir den Energieübertrag vernachlässigen <strong>und</strong> q 2<br />

durch −⃗q 2 ersetzen können. In <strong>die</strong>ser nicht-relativistischen Näherung ist<br />

Π(−⃗q 2 ) stets positiv <strong>und</strong> wächst mit ⃗q 2 (vgl. (5.139)). Dann wächst auch<br />

<strong>die</strong> effektive Kopplung e eff (q) mit ⃗q an, so dass das Potential für kleine<br />

Abstände r gegenüber dem Coulomb-Potential verstärkt wird.<br />

Diesen Effekt kann man so interpretieren, dass das Vakuum in dem sich<br />

das Elektron befindet, durch virtuelle Quantenfluktuationen (e + e − -Paare)<br />

polarisiert wird <strong>und</strong> <strong>die</strong>se Vakuumpolaristation <strong>die</strong> Ladung mit größerem<br />

Abstand immer stärker abschirmt. Anschaulich kann man sich folgendes<br />

Bild machen:<br />

e eff (r) < e eff (r = 0)<br />

−<br />

− + −<br />

+ +<br />

+<br />

+<br />

−<br />

+<br />

−<br />

−<br />

Die Feinstrukturkonstante α = e2<br />

Grenzfall r → ∞, bzw. q 2 → 0.<br />

4π ≈ 1<br />

137<br />

entspricht dem “makroskopischen”<br />

Diesen Effekt kann man inzwischen überzeugend experimentell messen, da<br />

man mittlerweile Streuenergien zur Verfügung hat, <strong>die</strong> wesentlich größer als<br />

Elektronmasse sind. Am deutlichsten ist der Effekt bei der hochenergetischen<br />

Elektron-Positron-Vernichtung in Photonen oder Z-Bosonen nachzuweisen,<br />

etwa bei dem Prozess<br />

e −<br />

e +<br />

q<br />

f<br />

¯f<br />

= + ... .<br />

Quarks <strong>und</strong> Leptonen tragen ungefähr zu gleichen Teilen zur Fermionschleife<br />

in der führenden Ordnung bei. Der Impulsübertrag q 2 ist gerade <strong>die</strong> Schwerpunktsenergie<br />

s der Collision. Die Messungen liefern folgendes Resultat:<br />

α eff (0) =<br />

1<br />

137.026...<br />

−→ α eff (M z ) =<br />

1<br />

128.927... . (5.142)<br />

Um <strong>die</strong> Definition der Renormierungskonstanten abzuschließen, wenden wir<br />

uns der Renormierung der elektromagnetischen Ladung bzw. des Photon-<br />

Fermion-Vertex zu.<br />

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