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Renormierungstheorie und die Berechnung von Quantenkorrekturen

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weiterhin p 2 = p ′2 = m 2 ), dann können wir Γ µ genau wie <strong>die</strong> unrenormierte<br />

Vertexfunktion wie folgt zerlegen:<br />

Γ µ (p ′ ,p) = γ µ F 1 (q 2 ,m) + iσµν (p ′ − p) ν<br />

2m<br />

Wie wir oben gezeigt haben, ist<br />

F 2 (q 2 ,m). (5.188)<br />

F 1 (q 2 = 0,m) = Z 2 F 0 1 (q 2 = 0,m) = 1 (5.189)<br />

zu allen Ordnungen in der Feinstrukturkonstanten α. Im Allgemeinen erhält<br />

man für q 2 ≠ 0 jedoch eine Korrektur, d.h.<br />

F 1 (q 2 ,m) ≡ Z 2 F 0 1 (q2 ,m) = 1 + O(α), (5.190)<br />

F 2 (q 2 ,m) ≡ Z 2 F 0 2 (q2 ,m) = O(α) (5.191)<br />

da der Vertex in niedrigster Ordnung gerade γ µ ist.<br />

Im Folgenden wollen wir zeigen, dass F 2 für q 2 = 0 gerade das anomale<br />

magnetische Moment eines Fermions liefert. Experimentell kann man das<br />

magnetische Moment eines Elektrons oder Muons beispielsweise bestimmen,<br />

indem man <strong>die</strong> Spin-Präzession, welche mit dem magnetischen Moment verknüpft<br />

ist, in einem äußeren Magnetfeld misst. Da es sich bei dem äußeren<br />

Feld typischerweise um ein makroskopisches Feld mit kleiner Frequenz handelt,<br />

wird <strong>die</strong> Kopplung des Elektrons an ein klassisches elektromagnetisches<br />

Feld betrachtet. Auf dem Niveau der Lagrange-Dichte bedeutet <strong>die</strong>s, dass<br />

wir einen zusätzlichen Wechselwirkungsterm der Form<br />

L int = −eJ µ 0 A µ cl = e ¯ψ 0 ̸A cl ψ 0 + ... (5.192)<br />

zur üblichen QED-Lagrange-Dichte ad<strong>die</strong>ren müssen, wobei ̸A cl als nicht<br />

quantisiert aufgefasst wird. Wegen e 0 A µ 0 = eAµ tritt hier <strong>die</strong> renormierte<br />

Kopplung an das klassische Feld im on-shell Schema auf. J µ 0 ist der oben<br />

diskutierte verbesserte elektromagnetische Strom.<br />

Da (5.187) <strong>die</strong> Streuung an einem quantisierten Photon beschreibt, betrachten<br />

wir stattdessen das Matrixelement<br />

∫<br />

〈e − (p ′ ,s ′ )|H int |e − (p,s)〉 = e d 3 ⃗x 〈e − (p ′ ,s ′ )|J µ 0 (x) |e− (p,s)〉A µ cl (x),<br />

(5.193)<br />

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