Leben mit Lungenkrebs - Roche in Deutschland
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Zielgerichtete Therapie<br />
Das Tumorwachstum blockieren – Tyros<strong>in</strong>k<strong>in</strong>ase-Hemmer<br />
Die Krebsforschung hat <strong>in</strong> den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Es s<strong>in</strong>d zwar<br />
immer noch nicht alle Auslöser bekannt, die zu e<strong>in</strong>er unkontrollierten Zellteilung führen,<br />
aber mehr und mehr werden entschlüsselt. So haben Wissenschaftler Reizempfänger<br />
(Wachstumsrezeptoren) entdeckt, die <strong>in</strong> die Zelle h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragen. Diese Wachstumsrezeptoren<br />
empfangen außerhalb der Zelle das Signal zum Wachsen und leiten es <strong>in</strong> die Zelle.<br />
Wie wird das<br />
Signal <strong>in</strong> die<br />
Zelle geleitet?<br />
Hierdurch werden bestimmte Eiweiße – die Tyros<strong>in</strong>k<strong>in</strong>asen –, die am unteren Teil des<br />
Rezeptors sitzen, aktiviert. Der Rezeptor selbst fungiert als Bote, der das Signal „Teile<br />
dich“ von außen <strong>in</strong> die Zelle h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>leitet. Bei e<strong>in</strong>igen Krebszellen sitzen sehr viele dieser<br />
Wachstumsrezeptoren auf der Zellmembran und <strong>in</strong> Tumorzellen ist die Tyros<strong>in</strong>k<strong>in</strong>ase<br />
oft dauerhaft aktiv. Die Zelle erhält so ununterbrochen das Signal zur Teilung. Um die<br />
Zellteilung zu verh<strong>in</strong>dern, haben Forscher e<strong>in</strong>en Tyros<strong>in</strong>k<strong>in</strong>ase-Hemmer entwickelt. Dabei<br />
handelt es sich um e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Molekül (Small Molecule), das so w<strong>in</strong>zig ist, dass es<br />
von außen durch die Zellwand <strong>in</strong> die Zelle dr<strong>in</strong>gt. Dort besetzt es den <strong>in</strong>nen liegenden<br />
Teil des Rezeptors und unterbricht so die Signalkette, die zur Zellteilung führt. Das<br />
Zellwachstum wird dadurch stark verlangsamt. Seit 2005 gehören Wachstumshemmer,<br />
sogenannte Tyros<strong>in</strong>k<strong>in</strong>ase-Inhibitoren (TKI), zur Therapie des nicht-kle<strong>in</strong>zelligen Lun-<br />
Krebszellen können ihr Wachstum selbst anregen und beschleunigen. Sie besitzen mehr Wachstumsrezeptoren<br />
auf der Zellmembran als gesunde Zellen und stellen gleichzeitig die notwendigen Wachstumsfaktoren<br />
her, die die Zellteilung und so<strong>mit</strong> das Wachstum des Tumors stimulieren. Auf diese Weise entziehen sie sich<br />
der übergeordneten Kontrolle des Organismus. Sobald die Wachstumsfaktoren an den Rezeptor andocken,<br />
erhält die Zelle den Befehl, sich zu teilen.<br />
Signalüber<strong>mit</strong>tlung<br />
Produktion<br />
Wachstumsrezeptoren<br />
Zellmembran<br />
Phosphat-Rest<br />
Zell<strong>in</strong>neres<br />
Signalüber<strong>mit</strong>tlung:<br />
Zellwachstum, Zelltodresistenz,<br />
Gefäßneubildung,<br />
Metastasierung