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Der Matrosen- anzug Der Matrosen- anzug - Reklamehimmel

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schwalbenschwanzförmigen Form der beiden<br />

Bandenden getragen.<br />

Diese Bandenden wieder sollen an die Zöpfe der<br />

Seeleute erinnern, die sie nach Art des «französischen<br />

Zopfes», etwa 1805-1810, in zwei- oder<br />

dreifacher Flechtung trugen.**<br />

Als nächstes auffallendes Kleidungsstück wäre<br />

der Exerzierkragen, auch Hemdenkragen genannt,<br />

anzuführen, mit seinen drei weißen Streifen.<br />

Er ist an und für sich nur die Weiterentwicklung<br />

des Halstuches, wie es früher getragen<br />

wurde. Doch schon dieses Halstuch war, so<br />

möchte man sagen, Tradition, ersetzte es doch unter<br />

anderem das lederne Jackentuch, das zu Beginn<br />

der Marine-Uniform auf der Jacke befestigt<br />

war und mit dem es folgende Bewandtnis hatte:<br />

Beim Umgang mit dem schweren Tauwerk an<br />

Bord, das in der alten Segelschiffszeit an der Tagesordnung<br />

war, zerriß in kurzer Zeit die Bekleidung,<br />

hauptsächlich über den Schulterblättern.<br />

Um das abzustellen, wurde eben dieser Lederbesatz<br />

darübergetragen, so daß alle Trossen und<br />

Taue über diesen Lederkragen glitten. Außerdem<br />

waren, wie bereits bemerkt, die Zöpfe geölt,<br />

manchmal sogar geteert, denn das lange Haar<br />

hätte ja bei der Arbeit gestört. Um den Anzug<br />

nicht zu beschmutzen, diente ebenfalls dieser Lederkragen.<br />

Bei den zahlreichen Verbesserungen<br />

der Uniform kam man über das Halstuch auf die<br />

viereckige Form des heutigen Exerzierkragens.<br />

** Nach anderen Quellen soll der Zopf der Seeleute noch älter, nämlich<br />

chinesischen Ursprungs sein.<br />

42<br />

Da sich im Anfang des 19. Jahrhunderts immer<br />

mehr englische Sitten und Gebräuche im Seefahrtsleben<br />

der Völker bemerkbar machten und<br />

die englische Tradition Vorbild wurde, kam es,<br />

daß man die Erinnerung an den Kampf des englischen<br />

Admirals Nelson gegen die Flotte Napoleons<br />

in Form von drei weißen Streifen auf dem<br />

blauen Kragentuch festhielt. Es sollen die<br />

Schlachten von Abukir, 1798, Kap Finisterre, am<br />

22. Juli 1805*** und schließlich Trafalgar, am 21.<br />

Oktober 1805, in welcher Admiral Nelson den<br />

Tod fand, gewesen sein. Diese Legende ist leider<br />

nirgendwo festgehalten. Aus Anlaß des Todes des<br />

Admirals stiftete die Königinmutter von England<br />

ein schwarzes Tuch als Zeichen der Trauer für die<br />

englische Marine. Dieses Tuch wurde auch in die<br />

deutsche Marine übernommen.<br />

In neuerer Zeit wurde in die Mitte dieses schwarzen<br />

Tuches ein ca. 1 mm breiter Diagonalstreifen<br />

eingewebt, der beim Binden zu einem kunstvollen<br />

Knoten von links unten nach rechts oben führen<br />

muß. Das wird als Zeichen eines waffenfähigen<br />

Mannes ausgelegt, weil bekanntlich nach der gleichen<br />

Richtung auch das Schwert und der Degen<br />

gezogen wurde.<br />

Dieses Halstuch wird aber auch als eine Art<br />

«Schweißtuch» erklärt, das in den Pulverkammern<br />

und Batteriedecks umgebunden wurde, wo<br />

es bekanntlich sehr heiß und staubig war. Natürlich<br />

diente es auch als Kälteschutz.<br />

*** Nach anderen Quellen soll es sich bei der zweiten Schlacht um die<br />

Seeschlacht bei Kopenhagen (1801) handeln.<br />

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