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Das Ende von Mythic Special<br />
Space Marines? Imperator Online<br />
sah ganz nach Warhammer 40k aus.<br />
Abzocke statt Spielspaß: Dungeon<br />
Keeper fürs Handy war ein totaler Flop.<br />
Namensz<strong>of</strong>f<br />
mit Micros<strong>of</strong>t<br />
Mythic Entertaiment hatte nicht nur Ärger mit<br />
Electronic Arts, sondern legte sich auch mit<br />
einem anderen Branchen-Riesen an: Micros<strong>of</strong>t.<br />
Im Jahr 2003 entwickelten die<br />
Windows-Macher nämlich den Online-Titel<br />
„Mythica“. War das etwa ein Versuch, sich<br />
bei ahnungslosen Fans mit einem guten Namen<br />
einzuschmeicheln? Mythic Entertainment<br />
zog vor Gericht, aber das Verfahren<br />
wurde eingestellt, als nur ein Jahr später<br />
Micros<strong>of</strong>t den Multiplayer-Titel einstampfte<br />
und für alle Zeit auf die Veröffentlichung eines<br />
Spiels mit diesem Namen verzichtete.<br />
Mythic Entertainment –<br />
die Fakten<br />
Gründung: 1995<br />
Standort: Fairfax, Virginia (USA)<br />
Das erste Spiel: Castles II Online, 1996<br />
Der größte Erfolg: Dark Age <strong>of</strong> Camelot,<br />
2001<br />
Der Chef: Rob Denton,<br />
General Manager<br />
r oths Bevölkerung ging bald in die Millionen<br />
und stellte in Umfang und Quest-Design die<br />
neue Referenz dar. Mythic Entertainment<br />
zog die Konsequenzen und gab Imperator<br />
Online 2005 auf. Es erfülle nicht mehr heutige<br />
Standards, musste Mark Jacobs zugeben.<br />
Um die Entwicklungskosten zu decken,<br />
lag die H<strong>of</strong>fnung nun auf der Umsetzung der<br />
Games-Workshop-Lizenz (Warhammer).<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Warcraft</strong> gegen<br />
Warhammer Online<br />
Die Online-Welt suchte verzweifelt einen<br />
WoW-Killer. Doch ein solches Projekt war für<br />
Mythic alleine zu groß und so kaufte Electronic<br />
Arts die Firma im Jahr 2006. Damit<br />
erhielt Mythic größere Ressourcen, musste<br />
sich aber Dinge von oben diktieren lassen,<br />
etwa den Namen, der prompt in „EA<br />
Mythic“ geändert wurde. Doch Warhammer<br />
Online hatte keinen guten Start. Das Spiel<br />
erschien 2008, während Azeroths Helden<br />
gerade Nordend stürmten. EA hatte auf die<br />
Veröffentlichung gedrängt, obwohl einige<br />
Charakter-Karrieren noch nicht fertig waren.<br />
Warhammer Online fand zwar Fans, aber nur<br />
wenige Abonnenten. EA machte Nägel mit<br />
Köpfen und zog 2013 den Stecker. Böse formuliert:<br />
WoW : Mythic – 2:0.<br />
Das ruhmlose Ende<br />
Mit dem Niedergang von Warhammer Online<br />
wurde es stiller um Mythic. 2012 starteten<br />
sie noch die <strong>of</strong>fene Beta des Free-<br />
2Play-Ablegers Wrath <strong>of</strong> Heroes, welche<br />
aber 2013 gleich wieder beendet wurde. Im<br />
selben Jahr brachten sie Dungeon Keeper<br />
fürs Handy heraus. Doch was Mythic da ablieferte,<br />
hatte mit der Vorlage von Bullfrog<br />
nichts mehr gemein. Der aggressive Einsatz<br />
von Wartezeiten für Bauoptionen und die<br />
In-Game-Währung prägten den Spott-Begriff<br />
„Pay-to-Wait“. Spieler vermuteten schnell<br />
eine Auftragsarbeit für Electronic Arts und<br />
hielten sich mit vernichtender Kritik nicht<br />
zurück. Der gute Name der Spieleschmiede<br />
schien ruiniert. Und wieder zog EA die Konsequenzen<br />
und den Stecker, diesmal jedoch<br />
bei Mythic selbst.<br />
Electronic Arts gab nun bekannt, dass<br />
die Server von DAoC vorerst nicht abgeschaltet<br />
würden. Dafür tummeln sich hier noch zu<br />
viele Spieler. Die Hoheit über das Spiel geht<br />
in die Hände anderer Entwickler im eigenen<br />
Haus. Diese werden aber nur die Wartung<br />
und Serverpflege übernehmen. Neue Erweiterungen<br />
oder auch nur größere Patches<br />
dürft ihr nicht mehr erwarten. Wir sagen: Bye<br />
Bye, Mythic Entertainment. DIRK WALBRÜHL<br />
Das war Warhammer Online<br />
Das MMORPG erschien 2008 mit einer Lizenz von Games-Workshop. Die<br />
Spieler mussten sich der Ordnung (Imperium, Zwerge und Hochelfen)<br />
oder dem Chaos (Chaosbarbaren, Orks und Dunkelelfen) anschließen<br />
und kämpften um die Kontrolle von drei großen Zonen. Hierfür wurde das<br />
„Realm vs Realm“-Prinzip von DAoC verwendet. Dabei konnten Festungen<br />
und sogar feindliche Hauptstädte erobert werden. Besonders interessant<br />
fürs PvP: Kollisionsabfrage für Charaktere. So konnten Durchgänge<br />
einfach blockiert werden.<br />
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