buffed Magazin World of Warcraft (Vorschau)

Special Das Ende von Mythic
EA und die
Verschwörungstheorie
Das hält EA wirklich
von Mythic
Mythic und
Ultima Online
Electronic Arts ist für viele Spieler die teuflischste
Firma dieses Planeten. Diese kauft
regelmäßig erfolgreiche Spielefirmen, nur um
sie kurz darauf zu schließen. Bisherige berühmte
Opfer: Westwood (Command & Conquer),
Bullfrog (Syndicate Wars, Dungeon
Keeper) und nun eben Mythic Entertainment.
Verschwörungstheoretiker werfen EA enormen
Firmendruck auf die Entwickler vor und
dass der Medienkonzern einzig nach finanziellem
Nutzen entscheidet. Das Gegenargument:
So funktioniert die Spielebranche nun
mal, wer nichts Erfolgreiches mehr programmiert,
wird aufgelöst. Kann man EA wirklich
vorwerfen, nach marktwirtschaftlichen Kriterien
zu handeln? Offenbar schon. Denn die Firma
wurde 2013 bereits zum zweiten Mal in
der Consumerist-Umfrage zur „Schlechtesten
Firma Amerikas“ gewählt. Dabei war es gerade
Bioware-Legende und Mythic-Mitarbeiter
Greg Zeshuk, der EA im Rahmen der Game
Developers Conference 2013 verteidigte:
„Sie [EA] hinterfragen dich nicht. Sie
sagen nicht, dass du irgendwas nicht
machen sollst. Wir hatten die vollständige
kreative Kontrolle über sehr viele
Dinge.“
Viele Fans halten die Schließung von Mythic
für ungerecht und hart. Auch für die Mitarbeiter
muss die Entwicklung recht überraschend
gewesen sein: Zwei Wochen zuvor
suchte die Mythic-Website noch nach Programmierern
für den Mobile-Sektor. Der genaue
Wortlaut der Ankündigung von Electronic
Arts zur Schließung von Mythic
spricht Bände:
„Wir schließen den EA-Mythic-Standort
in Fairfax, Virginia und verlagern
unsere Mobile-Plattform-Entwicklung
in andere Standorte. Wir arbeiten mit
allen betroffenen Angestellten zusammen
und unterstützen sie darin, neue
Job-Möglichkeiten innerhalb von EA
oder anderen Firmen zu finden.“
Offenbar war Mythic nach dem Ende von
Warhammer Online für EA kaum mehr als
ein Entwicklerteam für Mobile-Games. Dass
Dungeon Keeper Mobile dann so gefloppt
ist und Kritik einstecken musste, hat wohl
den Ausschlag gegeben. Aber vielleicht ist
ein Ende mit Schrecken besser, als den Namen
mit noch weiteren schlechten Auftragsarbeiten
zu belasten.
Mythic Entertainment erhielt direkt nach
der Übernahme durch Electronic Arts die
Wartung von Ultima Online, dem ältesten
noch aktiven Online-Rollenspiel. Dabei hatte
Mythic nichts mit der Entwicklung zu tun;
EA hatte nur 2004 Origins, das eigentliche
Entwicklerstudio aufgelöst und das Spiel
weitergereicht. Dasselbe droht nun nach
dem Aus von Mythic mit Dark Age of Camelot
zu passieren. Was aus Ultima Online
wird, weiß zurzeit aber niemand.
Das war Dungeon
Keeper Mobile
An Dungeon Keeper erinnere ich mich,
als wär’s gestern gewesen: Endlich
mal in die Haut des Bösewichts
schlüpfen, verwinkelte Dungeons anlegen,
Monster trainieren und Helden in
fiese Fallen locken – inklusive dem
Schreien gefolterter Möchtegern-Ritter.
Doch die verkommene Mobile-Version
hat mich völlig kalt gelassen. Das war
nix, schade, Mythic!
„Wenn dies das Ende von Mythic ist, hoffe ich, dass die
Entwickler-Teams niemals in Vergessenheit geraten.“
Mark Jacobs, Mitbegründer von Mythic Entertainment
Das war
Dark age of Camelot
Am 1. Februar 2002 stand in etwa die Hälfte
unserer ehemaligen Everquest-Gilde bereit
und stürmte den DAoC-Server. Nach Mehrheitsbeschluss
zogen wir für Midgard ins
RvR. Die Kämpfe gegen andere Spieler waren
absolut köstlich: Nordmann-Schurken konnten
aus der Verstohlenheit mit zweihändigen
Äxten Backstabs ausführen, da blieb
vom gegnerischen Lebensbalken kaum was
übrig! Egal ob wir Burgen stürmten oder die
wenig später eingeführte PvEvP-Instanz unsicher
machten, DAoC wird mir wohl immer
in guter Erinnerung bleiben. Ebenso wie die
wenig erfreulichen Performance-Einbrüche
des wohl zu schwachbrüstigen Rechners bei
Massenschlachten: Wenn mehr als 100 Spieler
aufeinanderprallten, waren stets einstellige
Fps die Folge – unspielbar.
Die Mythic-Umfrage
„Findet Ihr es gut, dass Mythic Entertainment nun
untergegangen ist? “
Wir haben die Spieler anderer MMORPGs gefragt, was sie von der Konkurrenz halten. „Findet Ihr es gut,
dass Mythic Entertainment nun untergegangen ist? Die Antwort hat uns überrascht.
8 %
Mythic wer?
16 %
Nach dem Handy-
Dungeon-Keeper
war das klar …
21 %
Sie hätten Warhammer nicht
aufgeben dürfen. Selbst schuld.
55%
So ein Mist! Die haben gute
Spiele gemacht.
95