Der jüdische Volkssozialismus - Esoterik heisst: Neues Denken ...
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I.<br />
Bewegungen der zeitgenössischen Gesellschaft sind soziologische<br />
Erscheinungen von so mannigfaltigster Zusammengesetztheit, daß<br />
in neunhundertneunundneunzig von tausend Fällen die tiefste Durchdringung<br />
des Stoffes, die umfassendste, vollständigste Erforschung<br />
nicht umfassend und vollständig genug wird sein können.<br />
Aber es ist<br />
eine tiefe Erkenntnis, die aussagt, daß es auch zu tiefe Erkenntnisse<br />
gibt. Im tausendsten Fall kann gerade e i n streifender Blick, die blitzartige<br />
Beleuchtung einer Seite, die Betonung eines Schattens,<br />
eines Lichtes im Bilde, eines Motivs vor den anderen mehr aufhellen<br />
als viele abgründig schürfende und eindringlich scheinende<br />
Betrachtung.<br />
Als eine so geartete, mit Recht ungründlich zu nennende Einstellung<br />
kann man die betrachten, die die sozialistische Bewegung,<br />
besonders in ihren Anfängen, als eine Reaktion auf die absolutistischaristokratischen<br />
Formen des Staatswesens der vorangegangenen Jahrhunderte<br />
erfaßt. Viele innerliche Gründe wirtschaftlicher, geistiger,<br />
politischer Natur haben bei ihrer Entstehung eine mitbestimmende<br />
Rolle gespielt. Doch gerade diese ihre Verknüpfung mit dem ehernen<br />
Naturgesetz von Handlung und Gegenhandlung ermöglicht uns das<br />
Verständnis für vieles, was uns heute, vom Standpunkt der Weitergeschrittenen<br />
aus, am jungen Sozialismus unverständlich bliebe.<br />
Die unheilvollste aller der Verirrungen jener Zeit war der Bruch<br />
der jungen Bewegung mit der geschichtlichen Entwicklung und der<br />
darauf gegründeten nationalen Lebensanschauung, Sie wollte anbeten,<br />
was alle vor ihr verbrannt hatten, und so ging sie ohne Zögern<br />
daran, zu verbrennen, was jene angebetet hatten. Alle die schimmernden<br />
Götzen der Vergangenheit, die bis dahin unbeschränkt geherrscht<br />
hatten, wollte sie stürzen und entging der Gefahr nicht, daß etliche<br />
Götter aus Versehen mitfielen. Hatte die vorsozialistische Geschichtsbetrachtung<br />
den Einfluß des Sozialen auf das Werden der Menschheit<br />
fast gänzlich außer acht gelassen, so sollte es jetzt darauf allein zurückgeführt<br />
werden können; war früher der Staat der absolut thronende<br />
Herrscher der Massengeschicke, so wurde er nun als veraltet und<br />
hassenswert zum alten Eisen geworfen. Und mit ihm stürzte, durch