Der jüdische Volkssozialismus - Esoterik heisst: Neues Denken ...
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Immer ist das Kapital gern bereit, so unschuldige national-gemeinnützige<br />
Vorwände den Forderungen der Arbeit entgegenzusetzen.<br />
Schon aus äußeren Gründen aber bedeutet dieser „nationale"<br />
Wunsch einer sich radikal gebärdenden Klicke eine Ungeheuerlichkeit.<br />
Inmitten einer zusammenstürzenden Wirtschaftsordnung, inmitten<br />
des Trümmermeers des kapitalistischen Europas soll seine neue<br />
Insel emportauchen? Die arbeitenden jüdischen Massen sind sozial<br />
und kulturell zu selbständig denkend, zu bewußt, um die letzten<br />
sein zu wollen in<br />
der Neugestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse<br />
der Menschheit. Aber auch gerade in jüdischer Hinsicht würde die<br />
Ausführung dieser ,<br />
.radikal-zionistischen" Forderung das Gegenteil<br />
von dem erreichen, was erstrebt wird. Das freie Kapital, das ins<br />
Land strömt, würde sich nach den inneren ihm innewohnenden Gesetzen<br />
der Methoden bedienen, deren es sich in der Geschichte der<br />
europäischen Kolonisationen seit jeher bedient hat. Es würde ohne<br />
Zweifel die Ausnutzung des Eingeborenen als der billigsten Arbeitskräfte<br />
zur Erhöhung der Gewinnquote benutzen. Diese Kräfte aber<br />
sind die arabischen. Das jüdische arbeitende Element hätte ebensowenig<br />
Platz im neuen Palästina, wie es in der Zeit vor dem Kriege erkämpfen<br />
konnte. Die jüdische Majorität und das jüdische<br />
Palästina kommen aber niemals zustan de ohne<br />
die arbeitenden jüdischen Massen; die vollkommene<br />
Araberisierung wäre die letzte unausbleibliche Folge.<br />
Wollen wir wirklich aus Palästina das jüdische Land machen, so<br />
müssen wir dafür Sorge tragen, daß die Voraussetzungen geschaffen<br />
werden, unter denen die arbeitenden jüdischen Massen sich frei und<br />
harmonisch entwickeln können. In diesen Schichten der Nation — in<br />
unserem wie in allen Völkern — lebt genügend nationale und soziale<br />
Kraft, um aus sich heraus die Zukunft des gesamten Volks zu gestalten.<br />
Und wenn wir noch nicht soweit sind? Wenn wir erst am<br />
Anfang stehen? Das ist kein Einwand. Wir wollen dafür kämpfen, daß<br />
auch der erste Stein für das Gebäude unserer nationalen Zukunft von<br />
den Maurern in dem Geiste gelegt werde, der den jüdischen arbeitenden<br />
Massen einen Weg in die Freiheit verheißt.<br />
Was muß von Anbeginn gefordert werden? Das Wesentliche, das<br />
Palästina dem jüdischen Volk bedeutet, ist seine Rückkehr zum<br />
Boden und damit die Schaffung einer verwurzelten, natürlich arbeitenden<br />
produzierenden, ackerbautreibenden Bevölkerung. Wir haben gesehen,<br />
welche Werte in dieser ,,Rückkehr zur Natur" schlummern.<br />
Je stärker und bodenständiger diese Landbevölkerung in unserem<br />
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