Der jüdische Volkssozialismus - Esoterik heisst: Neues Denken ...
Der jüdische Volkssozialismus - Esoterik heisst: Neues Denken ...
Der jüdische Volkssozialismus - Esoterik heisst: Neues Denken ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Teil<br />
lichkeit umgesetzt wird. In jedem der drei Fälle wird die palästinensische<br />
Industrie nur in enger Verbindung mit der Landwirtschaft sich<br />
entwickeln können, wird sie doch zum großen Teil das zu verarbeiten<br />
haben, was jene produziert,' und das zu produzieren haben, was jene<br />
verarbeitet. Dann aber kann um so eher ein Netz von Produktiv- und<br />
Konsumgenossenschaften Stadt und Land zu einem harmonisch<br />
funktionierenden wirtschaftlichen Organismus verbindsn können.<br />
Dieses Genossenschaftssystem wird ohne weiteres den wesentlichen<br />
•<br />
bedeutenden des jüdischen Wirtschaftslebens beherrschen, der<br />
Handel wird durch die enge Verbindung des Erzeugers und des Verbrauchers<br />
in seine sinnvolle und produktive Stellung zurückgedrängt.<br />
In bezug auf ihn scheint mir vielleicht eins noch der Erwähnung bedürftig.<br />
Wenn man von der weltpolitischen Lage des Landes<br />
Palästina spricht, erfaßt man es immer als Durchgangsland von<br />
Europa nach Indien einerseits, von Mesopotamien nach Ägypten<br />
andererseits. Es ist sehr leicht denkbar, daß infolgedessen der<br />
Durchgangshandel in- Palästina eine große Rolle spielen wird.<br />
Es ist selbstverständlich, daß auch er, der nicht von der Arbeit und<br />
dem Fleiß des einzelnen geschaffen worden ist, sondern von der Natur<br />
der Gemeinschaft übergeben wurde, in den Händen der Gesellschaft<br />
liegen muß, die allein berechtigt ist, seine Früchte zu genießen. Dann<br />
bedarf es keiner Zwangsmaßnahmen mehr. Dem Kapitel ist der Zügel<br />
angelegt, den die Gemeinschaft so dringend benötigt. Selbst wenn es<br />
nicht verboten sein wird: <strong>Der</strong> jüdische arbeitende Mensch wird nicht<br />
in privatwirtschaftlichen Unternehmungen arbeiten, weil sie ihm nicht<br />
so frei den Weg zur Arbeit und zur Entfaltung aller seiner inneren<br />
und äußeren Energien ebnet wie die genossenschaftliche. Allerdings<br />
würde die Stellung des Arbeiters in einer dann noch privaten Fabrik<br />
genau umgekehrt sich darstellen wie heute. <strong>Der</strong> Kapitalist wäre auf<br />
den Arbeiter angewiesen, und auch dadurch wäre ein sozial gerechter<br />
Ausgleich gegeben.<br />
Welche Mittel haben wir nun oder müssen wir haben, um all<br />
diese Maßnahmen möglich zu machen? Muß doch der Boden in<br />
unsere Hände gelangen, saniert und ameliorisiert werden, die Möglichkeiten<br />
der Produktion müssen geschaffen, die Genossenschaften<br />
organisiert und produktionsfähig gestaltet werden. <strong>Der</strong> Weg ist klar:<br />
Wenn wir das private Kapital in seiner ungehemmten Betätigung<br />
ausschalten müssen, dann müssen wir den Ersatz in einem noch<br />
stärkeren nationalen Kapital schaffen. <strong>Der</strong> Weltkrieg hat uns,<br />
wie die ganze Welt, mit anderen Maßstäben rechnen lassen, als wir es<br />
55