Der jüdische Volkssozialismus - Esoterik heisst: Neues Denken ...
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Höchstmaß an täglicher Arbeitszeit bindend festlegen. Sie wird nach<br />
den Grundsätzen der gegenseitigen Hilfe einen Arbeitslosenschutz und<br />
eine Organisation der Auswanderung schaffen, kurzum, das ganze Leben<br />
der arbeitenden jüdischen Massen leiten und ihrem. Streben freie<br />
Bahnen öffnen.<br />
Insbesondere wird das Handwerk, das für das jüdische Wirtschaftsleben<br />
von ausschlaggebender Bedeutung ist, zu schützen und<br />
zu reformieren sein. Bisher sind große Krisen in diesem Wirtschaftszweig<br />
dem Umstand zu verdanken, daß die fachliche Durchbildung des<br />
selbständig gewordenen Handwerkers sehr viel zu wünschen übrig ließ.<br />
Es müssen Fachschulen, sowie abendliche Fortbildungskurse geschaffen<br />
werden, vor allem aber — der heute schwer darniederliegt — der Lehrvertrag<br />
muß in seinen für die gesamte Lernzeit wichtigen Bedingungen<br />
gesetzlich umrissen und festgelegt werden. Das ist vielleicht das sicherste<br />
Mittel, die arbeitenden Menschen fest in ihrer Arbeit zu verankern und<br />
die Tendenzen, die den Juden von der Arbeit wegzuführen sich bemühen,<br />
wie wir sie im vorigen Kapitel angedeutet haben, aufzuhalten. Das<br />
sind nur einige Farben herausgegriffen aus der mannigfaltig geteilten<br />
Palette unserer sozialistischen Betätigung.')<br />
Aber unsere Arbeit in den professionellen Verbänden wird nicht<br />
nur diese und andere wirtschaftliche Aufgaben zu erfüllen haben. Man<br />
weiß, daß das Bestreben auch innerhalb der Sozialdemokratie sich<br />
geltend macht und Wurzel zu schlagen beginnt, den Berufsorganisationen<br />
weitere und überökonomische Betätigungsgebiete zu erschließen.<br />
Erst vor kurzem hat der bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner im<br />
Nationalrat diesen Bestrebungen bedeutsamen Ausdruck verliehen.<br />
Viel<br />
dringender aber als bei den anderen Völkern erweist sich bei uns die<br />
zwingende Notwendigkeit, den Berufsorganisationen auch politische und<br />
kulturelle Organisierung und Tätigkeit einzuschließen. Unsere Gewerkverbände<br />
werden also auch zu Brennpunkten des kulturellen und politischen<br />
Lebens der jüdischen Arbeitenden werden. Dieses Leben wird<br />
sein: Leben in unserem Geist. Es wird ihnen ewig durch die Wirklichkeit<br />
unsere Ideale vor Augen führen: Die Solidarität aller produktiven<br />
Volksklassen, den Idealismus unserer nationalen Wiedergeburt, den<br />
Kampf für unsere historisch-nationale Kultur.<br />
Das alles jedoch, und vor allem die Reform des jüdischen Handwerks<br />
bildet nur eine Vorstufe für die Wirtschaftsform, die sich<br />
*) Eine Bearbeitung dieses Stoffes liegt in Z. Rosensteins Broschüre<br />
,, Unsere ökonomische Politik" vor. Deutsch und Jüdisch: Verlag Hapoel<br />
Hazair, Berlin 1918, Russisch: Verlag Zeire Zion, Kiew 1917.<br />
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