Der jüdische Volkssozialismus - Esoterik heisst: Neues Denken ...
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Träger der Bewegungen unseres sozialen, unseres kulturellen wie<br />
unseres politischen Fortschritts.<br />
Denn für den politischen Klassenkampf ist noch weniger als für<br />
den sozialen, seine Kehrseite und Voraussetzung, Raum im jüdischen<br />
Volksleben vorhanden. Auch dies sei noch kurz erwähnt. Wollen<br />
wir selbst von der Tatsache absehen, daß dem jüdischen Gesellschaftskörper<br />
überhaupt keine Macht politischer Art über ein Territorium<br />
oder ein staatsähnliches Gebilde bisher zugestanden hat (wenn<br />
man sich gewöhnt hat, mit dem Zionismus als dem jüdisch-politischen<br />
Faktor in der Weltpolitik zu rechnen, so ist das auch eigentlich nichts<br />
als ein Blankowechsel auf das Kommende, die Vorwegnahme einer<br />
politischen Zukunft, die in ihm zu reifen scheint). Selbst wenn wir<br />
davon absehen wollen und das gegenwärtige Dasein des jüdischen<br />
Galuth auf seine politische Struktur hin untersuchen wollten, so müßte<br />
sich das für jeden ergeben, der ohne Vorurteil an die Prüfung der Frage<br />
herantritt.<br />
Erstens besitzt keine Klasse im jüdischen Volk die politische Vorherrschaft<br />
über die andere, wie z. B, die europäische Bourgeoisie bis<br />
zur russischen und deutschen Revolution, Daher kann es auch nicht<br />
das Bestreben irgendeiner Klasse sein, wäe z, B. das des europäischen<br />
Proletariats, die politische Führung an sich zu reißen. Das jüdische<br />
Volk als solches, als Ganzes, ist machtlos, — und wo nichts ist, hat<br />
nicht nur der Kaiser, sondern sogar der Klassensozialismus sein Recht<br />
verloren. Zweitens sind alle politischen Fragen der jüdischen Gegenwart<br />
nicht Fragen, die an eine Klasse gestellt werden und nicht Fragen,<br />
die von einer Klasse beantwortet werden können. Die Plünderer und<br />
Mörder von Lemberg und Kischinew haben nicht nach Produktionsmitteln<br />
und Berufszugehörigkeit gefragt. <strong>Der</strong> Jude ist gestorben, weil<br />
er und nur weil er Jude war. Die jüdisch-autonome Gemeinde kennt<br />
nicht und hat nie Klassenunterscheidungen und Klassensonderinteressen<br />
gekannt. Unsere nationale Autonomie braucht der jüdische<br />
Arbeiter ebenso wie der jüdische Handwerker, der jüdische Händler<br />
wie jeder national empfindende Jude, Und Palästina endlich, der Mittel-,<br />
punkt unseres neuerwachten schöpferischen Geistes, das Heimatland,<br />
zu dem das ruhelose Volk zurückzukehren sich anschickt, wird alle<br />
Stände, Splitter, Strömungen und Richtungen des Volkes umfassen. Es<br />
kann nie und wird nie die Interessen eines Teiles, einer Klasse, einer<br />
Schicht des Volkes vertreten oder auch nur dulden.<br />
Und in allen diesen Lebensproblemen darf sich der jüdische<br />
Sozialismus politisch und sozial nicht auf eine Klasse und nicht auf ein<br />
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