Der jüdische Volkssozialismus - Esoterik heisst: Neues Denken ...
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isher gewohnt waren. Er hat uns ungeahnt weite Horizonte des<br />
ökonomischen Könnens eröffnet, die Riesenzahlen der Vergangenheit<br />
sind zu Zwergen geworden. Das Vermögen des Nationalfonds ist uns<br />
teuer, denn die kleinen Leute der jüdischen Massen haben einen<br />
großen Teil davon aus ihren letzten Groschen zusammengetragen.<br />
Aber es ist nichts, es sind einige Pfennige im Verhältnis zu dem, was<br />
wir brauchen. Wir müssen das große Volkskapital, die jüdische<br />
Nationalanleihe mobilisieren, die dem Volk die Mittel an die<br />
Hand gibt, den Aufbau seines nationalen Lebens nach seinem Willen<br />
zu gestalten. Wenn man berechnet, wie groß der Anteil der Juden<br />
an den Kriegsanleihen der verschiedenen Länder gewesen ist, so wird<br />
man finden, daß ein Fünftel davon mindestens noch das Fünfzehnfache<br />
der hundert Millionen Dollars bildet, die Schmarja Levin vor Jahren<br />
einmal vorgeschlagen hat. Ich weiß, wie schwer die Probleme der<br />
Verzinsung und der Amortisation hier wiegen. Aber ich weiß, daß sie<br />
gelöst werden müssen, daß das das einzige Heilmittel für uns ist. <strong>Der</strong><br />
Arzt braucht nicht immer auch der Apotheker zu sein; aber ich habe<br />
die Überzeugung, daß das jüdische Volk, das genug moralische und<br />
physische Kräfte aufgebracht hat, für eine Renaissance nach zehntausend<br />
Generationen des Galuth, im Augenblick seiner neuen Freiheit<br />
stark genug sein wird, um auch diese materiellen Hindernisse zu<br />
überwinden. Allerdings sollte in der gegenwärtigen Arbeit der zionistischen<br />
Organisation auf die Beschaffung dieses Nationalkredits ein<br />
entscheidender Wert gelegt werden Die ökonomischen und geistigen<br />
Voraussetzungen für einen Erfolg der Nationalanleihe, wie wir ihn<br />
uns gar nicht träumen lassen, sind gegeben.<br />
Dazu muß als indirektes Mittel eine ausgedehnte soziale Gesetzgebung<br />
treten, die die selbstverständlichen Bestimmungen,<br />
welche für das wirtschaftliche Leben in den genossenschaftlichen<br />
Formen unerläßliche Bedingungen sind, durch die Volksbehörde sanktioniert.<br />
Es wird vor allen Dingen, und in einem Maßstab, der den<br />
palästinensischen Verhältnissen entspricht, von vornherein und auch<br />
im Anfang schon unsere Sozialpolitik in feste Bahnen lenken und<br />
den Rahmen für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung schaffen.<br />
Ich glaube nicht, daß wir bei der englischen Regierung auf Schwierigkeiten<br />
in dieser Beziehung stoßen werden, Sie kennt den Kampf mit<br />
dem Großgrundbesitz, den sie in den letzten Jahrzehnten im eigenen<br />
Land hat kämpfen müssen, und sie wird uns zuerkennen müssen, daß<br />
wir beim Aufbau Palästinas all das vermeiden wollen, was zu den<br />
unhaltbaren Zuständen der europäischen Wirtschaft geführt hat.<br />
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