Der jüdische Volkssozialismus - Esoterik heisst: Neues Denken ...
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eineproduktiv genossenschaftliche das geeignete ist, wird<br />
sich so allgemein gültig gar nicht entscheiden lassen. Diese Fragen<br />
sind von eminenter praktischer Bedeutung; aber ihre Wirkung kann,<br />
wenn die Nationalisierung des Bodens Wirklichkeit geworden ist,<br />
nicht mehr das ganze Leben beeinflussen. Die landwirtschaftliche<br />
Produktivgenossenschaft ist wahrscheinlich für einen großen Teil<br />
unserer jungen Kolonisten zum mindesten eine geeignete Übergangs;<br />
form. Sie wird uns ohne Zweifel die fehlende Lehrfarm ersetzen<br />
helfen. Die Grundlage des genossenschaftlichen Aufbaus aber ist die<br />
Disziplin. Die Tatsache, daß Menschen in Genossenschaften leben<br />
sollen, ist entscheidend, und diese soziale Disziplin, die bei der<br />
psychologischen Anlage der jüdischen arbeitenden Schichten nie durch<br />
Zwang, nur von innen heraus durch freiwillige Unterordnung erreicht<br />
werden kann, wird kein Palästina-Amt und keine Staatsbehörde,<br />
sondern nur unsere volkssozialistische Bewegung schaffen können.<br />
Hand in Hand mit der Nationalisierung des Bodens geht die<br />
Nationalisierung der Monopolgüter. Das sind alle<br />
Bodenschätze und Güter, die die Erde enthält und die von Nutzen für<br />
die gesamte Gesellschaft sind. Sie sind nicht von einzelnen produziert<br />
worden und können nicht von einzelnen produziert werden.<br />
Die Gemeinschaft ist angewiesen auf sie und darf sich nicht abhängig<br />
machen lassen darin von Einzelinteressen. Ob diese Frage jedoch<br />
für Palästina im besonderen konkret werden dürfte, ist bislang nicht<br />
abzusehen. Außer den wenigen Petroleumquellen, die während des<br />
Krieges im Ostjordanland entstanden sind, und der Salz- und Asphaltgewinnung<br />
am Toten Meer sind allem Anschein nach, wenigstens für<br />
die nahe Zukunft, nur kleinere Möglichkeiten vorhanden.<br />
Was die Verkehrsmittel anbetrifft, so sind sie ja<br />
zum großen<br />
feil und fast in allen Ländern in die Hände des Staates (wenn er sich<br />
in Europa allerdings auch noch nicht mit Gesellschaft identifiziert)<br />
übergegangen. Allein Amerika hat bis zum Krieg darin eine Ausnahmestellung<br />
eingenommen. Im allgemeinen jedoch dürfte diese<br />
Frage, soweit sie überhaupt praktisch für uns in Betracht kommen,<br />
aus der Debatte scheiden.<br />
Unter diesen Verhältnissen — Rohmaterialien fehlen, die Bodenschätze<br />
und die Verkehrsmittel sind nationalisiert — wird die Industrie<br />
in sozialer Hinsicht zum mindesten nicht die vorherrschende<br />
Rolle spielen, ^.v£e in Europa. Dabei ist es meiner Ansicht<br />
nach gleichgültig, inwieweit sie für Palästina erstens überhaupt möglich,<br />
zweitens wünschenswert ist und drittens tatsächlich in die Wirk-<br />
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