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Strategische Allianzen für nachhaltige Entwicklung Innovationen in ...

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<strong>Strategische</strong> <strong>Allianzen</strong> für <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong> · <strong>Innovationen</strong> <strong>in</strong> Unternehmen durch Kooperationen mit NPOs<br />

Nachhaltigkeitsorientierte (Bildungs-)<strong>Allianzen</strong><br />

legen <strong>in</strong> ihrer Zusammenarbeit den Fokus auf<br />

e<strong>in</strong>e <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong>. Das Leitbild e<strong>in</strong>er<br />

<strong>nachhaltige</strong>n <strong>Entwicklung</strong> (engl. Susta<strong>in</strong>able<br />

development) prägt seit den achtziger Jahren<br />

den gesellschaftspolitischen Diskurs von der<br />

globalen bis zur lokalen Ebene. Im so genannten<br />

Brundtland-Bericht aus dem Jahr 1987 wird e<strong>in</strong>e<br />

<strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong> def<strong>in</strong>iert als „... <strong>Entwicklung</strong>,<br />

die die Bedürfnisse der Gegenwart<br />

be friedigt, ohne zu riskieren, dass künftige<br />

Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht<br />

befriedigen können“ (Hauff 1987). E<strong>in</strong>e <strong>nachhaltige</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> zielt also auf die Erhaltung der<br />

Ökosphäre unter weltweit sozialverträglichen<br />

und wirtschaftlich verlässlichen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

(vgl. Schmidt-Bleek 2007). Mit dieser Forderung geht<br />

e<strong>in</strong>her, dass sich die Konsum- und Lebensweisen<br />

der Industrieländer nicht auf die gesamte<br />

derzeitige und zukünftige Weltbevölkerung<br />

übertragen lassen (vgl. Jäger 2007; Liedtke et al. 2008).<br />

Das Leitbild e<strong>in</strong>er <strong>nachhaltige</strong>n <strong>Entwicklung</strong><br />

geht damit weit über die Betrachtung der umweltpolitischen<br />

Komponente h<strong>in</strong>aus und berührt<br />

gleichermaßen ökologische, ökonomische und<br />

soziale <strong>Entwicklung</strong>sprozesse im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er globalen Perspektive.<br />

Die Komplexität dieser e<strong>in</strong>zelnen Teilbereiche,<br />

deren vielfältige Wechselbeziehungen sowie<br />

die Ungewissheit zukünftiger <strong>Entwicklung</strong>en<br />

lassen ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen oder gar endgültigen<br />

Zielbestimmungen zu. Das Problemempf<strong>in</strong>den<br />

und die Prioritäten hängen von Kulturkreisen<br />

sowie von sozialen und wirtschaftlichen <strong>Entwicklung</strong>sgegenständen<br />

ab und diese unterliegen<br />

e<strong>in</strong>em permanenten Wandel (vgl. Deutscher<br />

Bundestag 1997). Das bedeutet, Nachhaltigkeit muss<br />

verstanden werden als e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives und<br />

prozeduales Konzept, um wirtschaftliche <strong>Entwicklung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>in</strong>takter Umwelt sowie Lebensqualität<br />

und sozialen Zusammenhalt <strong>in</strong> globaler<br />

Verant wortung zu erlangen und zu sichern<br />

(vgl. Baedeker et al. 2008). Diese Ziele setzen dabei auf<br />

allen Ebenen des gesellschaftlichen Handelns<br />

an, betreffen unterschiedliche Akteure und<br />

verschiedenste Politikfelder (vgl. Hauff 2003). Die<br />

Operationalisierung des Leitbilds Nachhaltigkeit<br />

bedarf e<strong>in</strong>es permanenten Such-, Lern- und<br />

Erfahrungsprozesses, der flexible und diskursfähige<br />

Strukturen <strong>in</strong> Wirtschaft, Politik und<br />

Gesellschaft erfordert (vgl. Deutscher Bundestag 1997;<br />

Europäische Kommission 2007).<br />

Auf <strong>in</strong>ternationaler und nationaler Ebene wird<br />

für die Umsetzung e<strong>in</strong>er <strong>nachhaltige</strong>n <strong>Entwicklung</strong><br />

die Bildung als e<strong>in</strong> Schlüsselfaktor gesehen<br />

(vgl. United Nations 2002; Deutscher Bundestag 2004). Denn<br />

Bildung „ist e<strong>in</strong>e unerlässliche Voraussetzung<br />

für die Förderung e<strong>in</strong>er <strong>nachhaltige</strong>n <strong>Entwicklung</strong><br />

und die Verbesserung der Fähigkeit der<br />

Menschen, sich mit Umwelt- und <strong>Entwicklung</strong>sfragen<br />

ause<strong>in</strong>anderzusetzen“ (BMU 1992). Es geht<br />

zum e<strong>in</strong>en um die Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen,<br />

zum anderen sollten (jungen)<br />

Menschen jene Schlüsselkompetenzen zugänglich<br />

gemacht werden, die für die Vermittlung<br />

und Verbreitung von <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärem Wissen<br />

und Bewusstse<strong>in</strong> über die Prozesse <strong>in</strong> unserer<br />

globalisierten Welt nötig s<strong>in</strong>d. Diese erzeugen<br />

die Bereitschaft und Befähigung, Verantwortung<br />

zu übernehmen und den notwendigen Wandel<br />

aktiv mitzugestalten. Hier können Bildungsallianzen<br />

zwischen Wirtschaft und Bildungs e<strong>in</strong>richtungen<br />

und die damit zusammenhängende<br />

Öffnung der beiden unterschiedlichen Systeme<br />

e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag leisten.<br />

5.1.2 Strukturmerkmale<br />

nachhaltigkeitsorientierter<br />

Bildungsallianzen<br />

Aufgrund des <strong>in</strong>tersektoralen Charakters von<br />

Bildungsallianzen wird für die Erörterung der<br />

Strukturmerkmale auf Theorien aus der Netzwerkforschung,<br />

der Organisationssoziologie,<br />

der wirtschaftswissenschaftlichen Innovationsforschung,<br />

der Wirtschaftsgeografie, der<br />

Bildungs- und der Nachhaltigkeitsforschung<br />

zurückgegriffen.<br />

Auf die oben genannten Charakteristika von<br />

nachhaltigkeitsorientierten Bildungsallianzen<br />

stützend, s<strong>in</strong>d jene Ansätze besonders relevant,<br />

die sich auf die Interaktion von Unternehmen<br />

mit ihrem gesellschaftlichen Umfeld (<strong>in</strong>sbesondere<br />

mit Bildungse<strong>in</strong>richtungen) beziehen,<br />

dabei die Innovations- und Lernfähigkeit im<br />

<strong>in</strong>terorganisationalen Austauschprozess <strong>in</strong><br />

ihre Betrachtung e<strong>in</strong>beziehen, sich auf die<br />

Realisierung e<strong>in</strong>er <strong>nachhaltige</strong>n <strong>Entwicklung</strong><br />

konzentrieren sowie Aspekte der regionalen<br />

E<strong>in</strong>bettung berücksichtigen. Für die Erörterung<br />

der Strukturmerkmale wird daher näher auf<br />

die folgenden theoretischen Ansätze e<strong>in</strong>gegangen:<br />

• Soziale E<strong>in</strong>bettung (Embeddedness)<br />

• Sozialkapital<br />

• Organisationales Lernen<br />

• Interpreneurship<br />

• Corporate Citizenship<br />

• Lernende Region<br />

• Lebenslanges Lernen<br />

• Bildung für e<strong>in</strong>e <strong>nachhaltige</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> (bzw. Konzept der<br />

Gestaltungskompetenz)<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>in</strong>tegrativ und<br />

prozedual begreifen<br />

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