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Strategische Allianzen für nachhaltige Entwicklung Innovationen in ...

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<strong>Strategische</strong> <strong>Allianzen</strong> für <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong> · <strong>Innovationen</strong> <strong>in</strong> Unternehmen durch Kooperationen mit NPOs<br />

mehr die Quantität des angehäuften Wissens<br />

entscheidet über den beruflichen Erfolg,<br />

sondern das Wissen darüber, wie der Zugang<br />

zu Wissen gesichert werden kann (Hanft 1997).<br />

Es wird daher die Wichtigkeit e<strong>in</strong>es flexiblen<br />

und praxisnahen Lernkonzeptes betont, bei<br />

dem Interaktionsprozesse und e<strong>in</strong> aktiv-entdeckendes,<br />

handlungsorientiertes Lernen<br />

im Vordergrund stehen (vgl. Pätzhold 1993). Systemübergreifende<br />

Kooperationen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang <strong>in</strong>teressant, da Lernbeziehungen<br />

aufgebaut werden können, <strong>in</strong> denen<br />

Akteure <strong>in</strong> Interaktionsprozessen gestaltend<br />

auf ihre Umwelt e<strong>in</strong>wirken.<br />

Im Vordergrund des Konzeptes „Bildung für<br />

<strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong>“ steht das zukunftsund<br />

anwendungsorientierte Lernen. Es geht<br />

hier weniger um die Vermittlung von Wissen<br />

über Umweltbedrohungen, als vielmehr darum,<br />

die Menschen für e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende, selbst<br />

verantwortbare und zu gestaltende Zukunft<br />

zu mobilisieren. Bildung für <strong>nachhaltige</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> dient also der Befähigung zum<br />

reflektierten Handeln, <strong>in</strong>sbesondere der Förderung<br />

von Gestaltungskompetenz (vgl. de Haan<br />

2007; Liedtke et al. 2005). Dafür ist das Lernen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em konkreten gesellschaftlichen Rahmen<br />

unter E<strong>in</strong>bezug des Lebensumfeldes verschiedener<br />

Akteure wichtig (vgl. Barth 2007). Die<br />

Vernetzung nicht nur unter verschiedenen<br />

Schulen, sondern auch mit anderen gesellschaftlichen<br />

Akteuren im Rahmen von Bildungsallianzen<br />

ist daher für die Realisierung e<strong>in</strong>er<br />

<strong>nachhaltige</strong>n Bildung von Vorteil.<br />

Aus dem oben Gesagten lassen sich die Strukturmerkmale<br />

von nachhaltigkeitsorientierten<br />

Bildungsallianzen ableiten. Die Strukturmerkmale<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anlehnung an das Analyseraster<br />

1. Netzwerkstruktur und -organisation<br />

Größe<br />

m<strong>in</strong>destens zwei Partner<br />

Vertragsform<br />

verschiedene Vertragsformen möglich, z.B. Kooperationsvere<strong>in</strong>barung<br />

Zeitlicher Rahmen<br />

mittel- oder langfristiger Charakter<br />

Beteiligte gesellschaftliche Bereiche Wirtschafts- und Bildungsbereich<br />

Geographische Verteilung der Mitglieder meist lokal oder regional<br />

Aktionsradius<br />

meist lokal oder regional<br />

Formalisierungsgrad<br />

formale Struktur mit formalen Rollenzuweisungen und explizit formulierten Zielen<br />

2. Netzwerkkultur/ Zusammenarbeit im Netzwerk<br />

Qualität der Beziehungen<br />

auf Vertrauen basierend, <strong>Entwicklung</strong> von geme<strong>in</strong>samen Werten und Normen,<br />

Kont<strong>in</strong>uität durch Rückkopplungsschleifen, <strong>Entwicklung</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Identität<br />

Kommunikationsprozesse<br />

geme<strong>in</strong>same Übere<strong>in</strong>künfte und Konsensbildung, Face-to-Face-Interaktion<br />

Hierarchiestruktur<br />

heterarchische Struktur<br />

Machtstruktur<br />

Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Beteiligten<br />

3. Ziele/ Interessen/ Ausrichtung der Netzwerkpartner<br />

Motive von Unternehmen<br />

positives Image/ verbesserte Akzeptanz (<strong>in</strong> der Region), gesellschaftliche<br />

Verantwortung/ Corporate Citizenship, Ausbau der Personalentwicklung,<br />

Nachwuchssicherung (bei Kooperationen mit Schulen und Universitäten),<br />

Steigerung der Mitarbeitermotivation<br />

Motive von Bildungs<strong>in</strong>stitutionen Stärkung der Wirtschaftskompetenz der Bildungsnehmer/-<strong>in</strong>nen, Berufsorientierung,<br />

Praxisnähe, Befähigung zur aktiven E<strong>in</strong>flussnahme <strong>in</strong> der Gesellschaft<br />

Zielkongruenz<br />

Verbesserung von Bildungschancen, Forcierung e<strong>in</strong>er <strong>nachhaltige</strong>n <strong>Entwicklung</strong>,<br />

erleichterter Zugang zu Informationen<br />

Geteilte Werte<br />

Nachhaltigkeit, Engagement für das Geme<strong>in</strong>wesen, regionale Identität<br />

Ausrichtung der Unternehmen<br />

ökonomisches Handeln ist e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> den soziokulturellen Kontext<br />

4. Innovations- und Nachhaltigkeitsverständnis im Netzwerk<br />

Entstehung von Innovationsprozessen <strong>Innovationen</strong> entstehen durch <strong>in</strong>terorganisationale bzw. kollektive Lernprozesse und<br />

durch Wissensaustausch zwischen den Netzwerkpartnern<br />

Initiierung von Innovationsprozessen <strong>Innovationen</strong> werden meist durch e<strong>in</strong>en oder wenige <strong>in</strong>terne Akteure ausgelöst<br />

(sog. Change Agents)<br />

Bildungskonzept im S<strong>in</strong>ne von<br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltige <strong>Entwicklung</strong><br />

Nachhaltigkeits<strong>in</strong>novationen<br />

praxisorientiert, aktiv-entdeckend, zukunfts- und anwendungsorientiert,<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är, E<strong>in</strong>bezug des Lebensumfeldes, Befähigung zum reflektierten<br />

Handeln, Förderung von Gestaltungskompetenz<br />

<strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong> entsteht durch systemübergreifende (und generationenübergreifende)<br />

Zusammenarbeit/ Möglichkeiten zum Austausch, kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Partnerschaft, wechselseitige Lernprozesse, Wissensaustausch. Vergrößerter Handlungsspielraum<br />

bei Zusammenarbeit auf lokaler/ regionaler Ebene<br />

erfordern e<strong>in</strong>e rekursive Reorganisation (im Unternehmen)<br />

Tab. 1:<br />

Strukturmerkmale<br />

von nachhaltigkeitsorientierten<br />

Bildungsallianzen<br />

Quelle: eigene Darstellung<br />

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