Mobbing unter Schülern Masterarbeit - Sekundarstufe I ...
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Aussagen aber in keiner Weise bestätigt (vgl. Olweus, 1973a, 1978, zit. nach Olweus,<br />
2004a, S. 30). Die einzige „äusserliche Auffälligkeit“, die ausgemacht werden konnte,<br />
war körperliche Stärke. Die Täter waren tendenziell als körperlich stärker einzuordnen<br />
als die Opfer. Auch Scheithauer et al. (vgl. 2003, S. 71) weisen daraufhin, dass es nicht<br />
ausschliessliche Ursachen gäbe, die zum <strong>Mobbing</strong> führen oder einen Jugendlichen als<br />
Opfer prädestinieren, sondern vielmehr von risikoerhöhenden Bedingungen ausgegangen<br />
werden muss, dass also eine Vielzahl <strong>unter</strong>schiedlicher Bedingungen vorliegen, die<br />
das Risiko erhöhen, <strong>Mobbing</strong>opfer oder –täter zu werden.<br />
Wichtig ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass alle Bedingungen, die als risikoerhöhend<br />
zu bezeichnen sind, nachgewiesenermassen schon vor dem ersten <strong>Mobbing</strong>vorfall<br />
in Erscheinung getreten sein müssten, zum Beispiel in Längsschnittstudien. Die<br />
meisten Studien wurden aber als Querschnittsstudien angelegt und es ist nicht geklärt,<br />
ob die von diesen Arbeiten ermittelten Bedingungen das Risiko für <strong>Mobbing</strong> erhöhen,<br />
damit einhergehen oder sogar als Folge davon anzusehen sind (vgl. ebenda, 2003, S.<br />
71). Die vielfältigen Bedingungen sind in einem wechselseitigen Wirkungsprozess zu<br />
verstehen, wobei sich bezüglich <strong>Mobbing</strong> in der Schule personenbezogene Bedingungen,<br />
ausserschulische Bedingungen (zum Beispiel die Familie) und Bedingungen im<br />
schulischen Umfeld <strong>unter</strong>scheiden lassen (vgl. ebenda, 2003, S. 72).<br />
Im Folgenden wird nun auf die personenbezogenen risikoerhöhenden und risikomildernden<br />
Bedingungen eingegangen, wobei für letztere weit weniger Studien vorliegen<br />
(vgl. Scheithauer et al., 2003, S. 87). In Abschnitt 8.4 werden schliesslich risikoerhöhende<br />
Bedingungen des Schulumfelds aufgegriffen, da als Teil dieser hier vorliegenden<br />
Arbeit ein <strong>Mobbing</strong>präventionsprogramm ausgearbeitet wurde und daher risikoerhöhende<br />
Bedingungen für <strong>Mobbing</strong> aufgrund des Systems Schule von Bedeutung sind.<br />
5.5.1 Risikomildernde Bedingungen<br />
Über Bedingungen, die das Risiko zum Opfer, Täter und Opfer/Täter zu werden mildern,<br />
liegen wie geschrieben weit weniger Studien vor. Pellegrini et al. (1999) zeigten<br />
jedoch, dass Freundschaften einen schützenden Wert haben, was aber nicht gilt, wenn<br />
diese Freunde <strong>Mobbing</strong> ausüben (vgl. zit. nach Scheithauer et. al., 2003, S. 88). Katz et<br />
al. (2001) konnten zudem für beide Geschlechter einige weitere Faktoren ermitteln, die<br />
das Risiko mildern viktimisiert zu werden. Es sind vor allem Faktoren, welche die Beziehung<br />
zu den Eltern beziehungsweise das familiäre Umfeld betreffen. Als risikomildernd<br />
wurde zum Beispiel angeführt, dass die Jugendlichen keiner oder nur geringer<br />
Gewalterfahrung durch Erwachsene ausgesetzt sind, dass die Eltern positive Erziehungsverhaltensweisen<br />
einsetzen, die Jugendlichen jemanden haben, mit dem sie<br />
<strong>Masterarbeit</strong> PHZ <strong>Mobbing</strong> <strong>unter</strong> Schülern 16