Mobbing unter Schülern Masterarbeit - Sekundarstufe I ...
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mente für Präventions- und Interventionsarbeit beziehungsweise können anhand der<br />
Ergebnisse geeignete Massnahmen ausgearbeitet werden.<br />
Als Hauptnachteile des Fragebogeneinsatzes auf der <strong>Sekundarstufe</strong> muss erwähnt<br />
werden, dass Opfer eventuell häufiger über „Viktimisierung“ berichten, als dies in der<br />
Realität der Fall ist. Zur Verzerrung der Ergebnisse kann auch ein Antwortverhalten<br />
aufgrund sozialer Erwünschtheit führen, so dass eigene negative Eigenschaften weniger<br />
häufig beschrieben werden (vgl. ebenda, 2003, S. 104f). Der Einsatz eines Fragebogens<br />
verlangt zudem entsprechende Lese- und Verständnisfähigkeiten von Seiten<br />
der Schüler.<br />
7.2 Peer-Nominierungsverfahren und Peer-Ratings<br />
Diese Erfassungsmethoden sind gleichermassen populär wie Fragebögen, eignen sich<br />
aber besser für die Primarstufe, da ab dem Jugendalter vermehrt auch Beziehungen zu<br />
anderen, ausserhalb der Klasse, aufgenommen werden. Somit kann ein zu isoliertes<br />
Bild der Problematik entstehen (vgl. Scheithauer et al., 2003, S. 106ff). Trotzdem ist es<br />
sinnvoll, dass Peer-Ratings und Peer-Nominierungsverfahren eingesetzt werden, vor<br />
allem um neben den Selbstberichten auch noch andere Informationsquellen einzubeziehen.<br />
Williams and Gilmour (1994) <strong>unter</strong>scheiden zwischen Peer-Nominierungsverfahren und<br />
Peer-Rating-Verfahren. Ersteres stellt zum Beispiel die Frage, welche drei Klassenkameraden<br />
man besonders mag und welche nicht. So können Kinder oder Jugendliche,<br />
die durch Gleichaltrige zurückgewiesen werden, identifiziert werden. Beim Peer-Rating-<br />
Verfahren wird auf einer Skala (z.B. 1-5) von den Kindern oder Jugendlichen eingeschätzt,<br />
wie häufig sie ihre Zeit mit jedem der Mitschüler verbringen. Der Vorteil liegt<br />
also darin, dass man Informationen über alle erhält und nicht nur über die „Auserwählten“,<br />
wie beim Peer-Nominierungsverfahren (vgl. o.S, zit. nach Scheithauer et al., 2003,<br />
S. 106).<br />
Folgende Vorteile gelten allgemein für beide Erhebungsverfahren (vgl. Scheithauer et<br />
al., 2003, S. 108f):<br />
• Grad der Zuverlässigkeit ist hoch<br />
• Befragung durch mehrere Schüler sichert Zuverlässigkeit (=Verminderung von<br />
Subjektivität und Erhöhung der statistischen Reliabilität)<br />
• Peers sind generell bessere Informanten für auffällige Kinder oder Kinder die<br />
gemieden werden<br />
<strong>Masterarbeit</strong> PHZ <strong>Mobbing</strong> <strong>unter</strong> Schülern 30