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Mobbing unter Schülern Masterarbeit - Sekundarstufe I ...

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8 Auswirkungen von <strong>Mobbing</strong><br />

Nachdem beschrieben worden ist, was <strong>Mobbing</strong> überhaupt ist, in welcher Form es sich<br />

zeigt und in welchem Ausmass es auftritt und anschliessend aufgezeigt wurde, welche<br />

Methoden zur Erfassung herbeigezogen werden, beschreibt dieses Kapitel zunächst die<br />

allgemeinen (gesundheitlichen) Auswirkungen von <strong>Mobbing</strong> und geht dann detaillierter<br />

auf die Folgen für das Selbstwertgefühl der an <strong>Mobbing</strong>vorfällen beteiligten Personen<br />

ein. Schliesslich werden mögliche Auswirkungen von <strong>Mobbing</strong> auf das Verhalten in der<br />

Schule geschildert. Anschliessend wird erörtert, ob das System Schule als risikoerhöhende<br />

Bedingung für <strong>Mobbing</strong>fälle angesehen werden kann. Daraufhin lassen sich<br />

dann auch Gründe ableiten, warum überhaupt in der Schule <strong>Mobbing</strong>prävention oder<br />

-intervention betrieben werden soll.<br />

8.1 <strong>Mobbing</strong> hat Auswirkungen, auch auf die Gesundheit<br />

Die (gesundheitlichen) Folgen für die Opfer sind vielfältig und können kurz-, mittel- und<br />

langfristig sein. Bei <strong>Mobbing</strong>opfer konnten nach Scheithauer et al. (2003) <strong>unter</strong> anderem<br />

folgende negativen Auswirkungen beobachtet werden: Hilflosigkeit, negatives<br />

Selbstwertgefühl, Einsamkeitsgefühle und Isolation, Angstsymptome, psychosomatische<br />

Beschwerden, wie Schlafstörungen, Kopf- und Bauchschmerzen und ein gestörtes<br />

Essverhalten. Zudem konnte ein Leistungsabfall in der Schule beobachtet werden. Als<br />

Folge von <strong>Mobbing</strong> wurde auch eine erhöhte Depressionsrate bis hin zu Selbstmordgedanken<br />

festgestellt, das mit<strong>unter</strong> im bereits erwähnten Bullycide enden kann (vgl. S.<br />

64ff). Auch die Täter, wohl entgegen der landläufigen Meinung, sind mit negativen Auswirkungen<br />

ihrer <strong>Mobbing</strong>tätigkeit konfrontiert. Das aggressive Verhalten der Täter kann<br />

dazu führen, dass sie ebenfalls abgelehnt oder von Gleichaltrigen weniger gemocht<br />

werden. Wie weiter oben <strong>unter</strong> Abschnitt 5.5.3 bereits festgehalten kann es aber auch<br />

sein, dass die Täter einen Freundeskreis mit den sogenannten Assistenten und Verstärkern<br />

bilden. Täter werden also nicht per se von anderen Gleichaltrigen abgelehnt<br />

(vgl. ebenda S. 74f). Am häufigsten hat sich gezeigt, dass die Haupttäter später straffällig<br />

werden und mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Dies könnte damit zusammenhängen,<br />

dass sie durch ihr negatives Verhalten zunächst belohnt, also positiv verstärkt<br />

werden. Sie erreichen etwas, haben ein Gefühl von Macht und Kontrolle und denken mit<br />

diesen Verhaltensweisen durchs Leben zu kommen, was sich auch in späteren Lebensphasen<br />

in aggressiv-dissozialen Verhaltensweisen äussert (vgl. ebenda, S. 67ff).<br />

Die hier vorliegenden Ergebnisse müssen immer als Tendenz betrachtet werden. Das<br />

heisst, man kann nicht darauf schliessen, dass alle Kinder und Jugendlichen die erwähnten<br />

Folgen zeigen. Die Ausführungen erlauben keine konkreten Vorhersagen zum<br />

<strong>Masterarbeit</strong> PHZ <strong>Mobbing</strong> <strong>unter</strong> Schülern 33

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