Mobbing unter Schülern Masterarbeit - Sekundarstufe I ...
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der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren, wie auch dem<br />
Bundesamt für Statistik, keine landesweiten Datensammlungen gibt (vgl. ebenda, S.<br />
254). Im Jahre 1994 wurden im Rahmen des Forschungsprogramms des Schweizerischen<br />
Nationalfonds die Studie „Schulalltag und Belastung von Schülerinnen und Schülern<br />
in der Schweiz und in Norwegen“ <strong>unter</strong> der Leitung von Professor Auguste Flammer<br />
durchgeführt. Die Stichprobe in der Schweiz setzte sich aus 1’854 Schüler der<br />
französischsprachigen und der deutschsprachigen Schweiz von der vierten bis zur<br />
neunten Klasse zusammen, wobei ungefähr die Hälfte der Teilnehmer Jungen und die<br />
andere Hälfte Mädchen waren. Es wurden drei Erscheinungsformen <strong>unter</strong>schieden:<br />
Physisches, verbales und indirektes <strong>Mobbing</strong> (das in dieser Arbeit als relationales <strong>Mobbing</strong><br />
definiert wird), die anhand eines Fragebogens erhoben wurden (vgl. ebenda, S.<br />
255f). Um die Ergebnisse mit Studien in anderen Ländern zu vergleichen, wurde<br />
schliesslich im Durchschnitt ausgerechnet, wie viele Schweizer Schüler entweder als<br />
<strong>Mobbing</strong>opfer oder -täter in Frage kommen.<br />
Die Ergebnisse zeigten deutliche Unterschiede in der Auftretenshäufigkeit der drei erwähnten<br />
Erscheinungsformen. Als Täter galt, wer während der letzten zwei Monate der<br />
Befragung mindestens einmal in der Woche die im Fragebogen beschriebenen aggressiven<br />
Verhaltensweisen gegenüber einem Mitschüler zeigte. Demnach mobbten 2.8<br />
Prozent der Schüler andere physisch, 8.8 Prozent verbal und 4.4 Prozent indirekt (vgl.<br />
ebenda, S. 258f). Als Opfer galt, wer während der letzten zwei Monate der Befragung<br />
mindestens einmal in der Woche die im Fragebogen beschriebenen aggressiven Verhaltensweisen<br />
erdulden musste. Demnach mussten 3.7 Prozent der Schüler physisches,<br />
9.3 Prozent verbales und 7 Prozent indirektes <strong>Mobbing</strong> erdulden (vgl. ebenda, S.<br />
258f). Aufgeteilt nach Geschlechter zeigte die Studie folgendes Bild: 2 Prozent der<br />
Mädchen und 5.3 Prozent der Jungen gaben an von anderen physisch gemobbt zu<br />
werden, 0.9 Prozent der Mädchen und 4.7 Prozent der Jungen gaben an andere physisch<br />
zu mobben. Verbales <strong>Mobbing</strong> mussten 7.3 Prozent der Mädchen und 11.2 Prozent<br />
der Jungen erdulden. 4.9 Prozent der Mädchen und 12.6 Prozent der Jungen gaben<br />
an andere verbal zu mobben. Indirektes <strong>Mobbing</strong> mussten 6.3 Prozent der Mädchen<br />
und 7.8 Prozent der Jungen erdulden, während 3.1 Prozent der Mädchen und 5.1<br />
Prozent der Jungen angaben andere indirekt zu mobben. Nach diesen Resultaten wurden<br />
die Mädchen bei allen drei Erscheinungsformen weniger gemobbt und sie mobbten<br />
andere auch weniger.<br />
Diese Zahlen zeigen, <strong>Mobbing</strong> ist eine aktuelles Problem an Schweizer Schulen.<br />
Schweizer Schüler berichten über eine relativ hohe Auftretenshäufigkeit von <strong>Mobbing</strong>.<br />
<strong>Masterarbeit</strong> PHZ <strong>Mobbing</strong> <strong>unter</strong> Schülern 23