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Mobbing unter Schülern Masterarbeit - Sekundarstufe I ...

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10.4 Mehrebenenkonzepte und kontinuierliche Präventionsarbeit – Ein<br />

Erfolgsrezept<br />

Abschliessend muss festgehalten werden, dass ein auf wenigen Grundprinzipien aufgebautes<br />

Präventionsprogramm auf den drei beschriebenen Ebenen mit relativ einfachen<br />

Mitteln und wenig Kosten durchgeführt werden kann. Als eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

ist aber die Haltung der Lehrpersonen und des weiteren Schulpersonals,<br />

wie auch der Schüler und je nachdem der Eltern der betreffenden Schule zu nennen.<br />

Olweus (2004b) schreibt: „Es ist in erster Linie eine Frage der Veränderung von Einstellungen,<br />

Verhaltensweisen und Routineabläufen im Schulalltag“ (S. 297). Mit dem Engagement<br />

dieser Personen steht oder fällt ein jedes noch so klug ausgedachtes Präventionsprogramm.<br />

Wichtig ist auch zu erwähnen, dass die Implementierung eines solchen<br />

Programms nicht mit der Durchführung beendet ist. Erfahrungen und allfällige Rückschläge<br />

müssen ins Team eingebracht und diskutiert werden, nur so kann das Programm<br />

verbessert und den sich verändernden Bedingungen anpassen. Die Massnahmen<br />

gegen <strong>Mobbing</strong> können also nicht als einmaliger Aufwand betrachtet werden, vielmehr<br />

ist eine kontinuierliche Arbeit gefragt, die stets offen für Verbesserungen und Veränderungen<br />

ist. Hanewinkel und Knaack (vgl. 1997a), betonen, dass bei einer kontinuierlichen<br />

und langfristigen Umsetzung, die Motivation aufrechterhalten werden muss. Ist<br />

doch eine solche, durchaus erfolgreiche, Umsetzung eine Mehrbelastung des Lehrkörpers,<br />

ohne dass kurzfristige Erfolgserlebnisse zu erwarten wären. Diese Belastung ist<br />

nur durch eine teamorientierte Aufgabenbewältigung, konstruktiven Diskussionen, regelmässigem<br />

Feedback und durch die Unterstützung (externer) Experten, wie Schulpsychologen<br />

oder Schulsozialarbeitern möglich (zit. nach Scheithauer et al., 2003, S.<br />

158)<br />

Studien zur allgemeinen Gewaltprävention zeigen, dass insbesondere Massnahmen<br />

gegen <strong>Mobbing</strong>, die mehrere Ebenen umfassen und vielfältige Massnahmen einschliessen,<br />

die über einen längeren Zeitraum und mit alltagsrelevanten Materialien umgesetzt<br />

werden, langfristig erfolgreich sind (vgl. Goffredsson & Najaka, 2001; Scheithauer &<br />

Petermann, 2002; Wilson, Lipsey & Derzon, 2003, zit. nach Scheithauer et al., 2003, S.<br />

155). Eine dauerhafte und konsequente Umsetzung ist ein sehr wichtiger Aspekt für den<br />

Erfolg der eingesetzten Massnahmen (vgl. Scheithauer et al., 2003, S. 185ff). Die<br />

Massnahmen sollen also nicht vereinzelte Aktivitäten, sondern einen kontinuierlichen<br />

Prozess darstellen, damit die gewünschte Wirkung erzielt werden kann. Stassen Berger<br />

(2007) hält bezüglich positiver Auswirkungen auf <strong>Mobbing</strong>präventionsprogramme fest:<br />

“For bullying, a lengthy massive campaign, involving all the stakeholders, may be<br />

necessary” (S. 113). Dies zeigt auch ein Beispiel aus England. Das sogenannte Sheffield<br />

Projekt begann mit 23 Schulen, wobei jede dieser Schulen Antimobbingmassnah-<br />

<strong>Masterarbeit</strong> PHZ <strong>Mobbing</strong> <strong>unter</strong> Schülern 42

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