02.07.2014 Aufrufe

Mobbing unter Schülern Masterarbeit - Sekundarstufe I ...

Mobbing unter Schülern Masterarbeit - Sekundarstufe I ...

Mobbing unter Schülern Masterarbeit - Sekundarstufe I ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Verfahren vor allem bei jüngeren Kindern als zusätzliche Informationsquelle Auskunft zu<br />

geben (vgl. S. 113).<br />

Gegen einen Einsatz, vor allem wenn nur mit Berichten von Lehrern und Eltern gearbeitet<br />

wird, spricht natürlich, dass <strong>Mobbing</strong> sehr oft <strong>unter</strong> Ausschluss der Erwachsenen<br />

passiert und Opfer wie Täter kaum von ihren Erlebnissen erzählen. Selbstbeobachtungen<br />

sind auf Verhaltensausschnitte reduziert. Die Berichte von Lehrern und Eltern basieren<br />

in den meisten Fällen also nur auf dem Hörensagen oder auf Annahmen und<br />

Einschätzungen, die wiederum durch den generellen Status eines Schülers in der Klasse<br />

beeinflusst werden können (vgl. ebenda, 2003, S. 113).<br />

7.4 Methodenkombination<br />

Scheithauer et al. (2003) weisen daraufhin, dass normalerweise mit einer der oben erwähnten<br />

Methoden versucht wird <strong>Mobbing</strong> zu erfassen. Nur selten erfolgt eine multimodale<br />

Erfassung durch verschiedene Informationsquellen (Selbst-, Peer- und Lehrerbericht)<br />

oder eine multimethodale Erfassung (Fragebogen und Beobachtung etc.), weil sie<br />

einerseits zu kosten- und zeitaufwändig sind, aber auch wenig Erkenntnisse vorliegen,<br />

wie die <strong>unter</strong>schiedlich erhaltenen Informationen sinnvoll zu kombinieren wären (vgl. S.<br />

114).<br />

Wie bereits erläutert, zeitigen <strong>unter</strong>schiedliche Informationsquellen und Methoden auch<br />

<strong>unter</strong>schiedliche Ergebnisse. Diese divergierenden Ergebnisse sind nicht per se hinderlich<br />

bei der Interpretation der Ergebnisse, sondern vielmehr kann die Selbstwahrnehmung<br />

mit der Fremdwahrnehmung verglichen werden. Hanewinkel und Knaack (1997a)<br />

weisen darauf hin, dass mit dem häufig eingesetzten Bully/Victim-Questionnaire eigentlich<br />

die subjektive Wahrnehmung und Beurteilung des Problems abgebildet wird und<br />

nicht die objektive Gegebenheit zum Auftreten von <strong>Mobbing</strong> (vgl. zit. nach Scheithauer<br />

et al., 2003, S. 115). Befragungen können nie die „Realität“ wiedergeben, sondern geben<br />

immer die individuelle Sichtweise wieder. Schlussendlich ist es aber diese individuelle<br />

Sichtweise und nicht unbedingt der reale Tatbestand, der ein <strong>Mobbing</strong>opfer leiden<br />

lässt.<br />

<strong>Masterarbeit</strong> PHZ <strong>Mobbing</strong> <strong>unter</strong> Schülern 32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!