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Mobbing unter Schülern Masterarbeit - Sekundarstufe I ...

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Schülerinnen und Schüler lernen leichter (weil entspannter) und mehr“ (S. 8). Wer aber<br />

Angst haben muss, ausgelacht, verspottet oder bedroht zu werden, wird sich nicht aktiv<br />

am Lerngeschehen beteiligen und gerade in Klassen mit <strong>Mobbing</strong>problemen kann ein<br />

solches Klima der Angst herrschen.<br />

Olweus fand heraus, dass Opfer wie auch Täter leicht schlechtere Schulleistungen als<br />

andere Kinder zeigen (vgl. 2004a, S. 30). Diese Ergebnisse stimmen mit den Daten aus<br />

einer Studie in der deutschsprachigen Schweiz überein (vgl. Ortelli, 1997, zit. nach<br />

Alsaker, 2004, S. 153). Schüler, die zwei bis drei ungenügende Noten hatten, wurden<br />

häufig von anderen gemobbt oder mobbten andere signifikant häufiger, insbesondere<br />

mit physischen Formen des <strong>Mobbing</strong>s. Alsaker (vgl. 2004, S. 154) nennt als Gründe für<br />

schlechte Schulleistungen der Opfer, dass sich diese mit der Zeit weniger gut konzentrieren<br />

können und keine Motivation mehr zeigen. Wobei der Zusammenhang zwischen<br />

Leistung und <strong>Mobbing</strong> abhängig vom Umfeld sei. Schwächere Schüler, die in einem<br />

Umfeld agieren, das grossen Wert auf Schulleistungen lege, riskierten eher von Mitschülern<br />

ausgegrenzt zu werden. Dass Gewalttätigkeit eine Folge von Konkurrenz in<br />

der Schule ist, schliesst Olweus hingegen aus (vgl. 2004a, S. 30f). Die Ergebnisse einer<br />

in Schweden durchgeführten Studie lieferten keinerlei Hinweise, dass das Verhalten<br />

aggressiver Jungen als Folge schlechter Noten oder des Versagens in der Schule anzusehen<br />

ist (vgl. Olweus, 1983, zit. nach Olweus, 2004a, S. 28).<br />

8.4 Das System Schule als risikoerhöhende Bedingung?<br />

Nachdem auf das negative Lernklima, das in Klassen mit <strong>Mobbing</strong>problemen vorherrschen<br />

kann, eingegangen wurde, wird in diesem Abschnitt die Frage behandelt, inwiefern<br />

das System Schule <strong>Mobbing</strong>situationen begünstigen könnte.<br />

Meier (vgl. 1997, zit. nach Scheithauer et al. 2003, S. 84) nennt verschiedene Bereiche,<br />

die sich auf das Gewaltverhalten <strong>unter</strong> Schülern auswirken. Dies können zum Beispiel<br />

strukturell-organisatorische Rahmenbedingungen (Schulgrösse, Schulform, Klassengrösse,<br />

Schulstandort, Räumlichkeiten, Klassenzusammensetzung) sein. Aber auch<br />

Aspekte der Lernkultur spielen eine Rolle, wie zum Beispiel die didaktisch-methodische<br />

Qualität. Schliesslich kommt es auch auf Kennzeichen des Schulklimas an (Beziehungsstrukturen,<br />

Interaktionsstile, Erwartungsmuster), das mit dem sogenannten Wir-<br />

Gefühl zusammenhängt, also in welchem Masse die Schule Schülern wie Lehrkräften<br />

Gestaltungs- und Identifikationspotential bietet. Insbesondere Cowie und Sharp (vgl.<br />

1995, 84ff) betonen, dass <strong>Mobbing</strong> am besten mit einem speziellen Schulethos bekämpft<br />

werden könne, der <strong>unter</strong> anderem auf Prinzipien basiert wie Gruppenorientierung,<br />

Vermittlung moralischer Werte und der Förderung menschlicher Beziehungen, die<br />

<strong>Masterarbeit</strong> PHZ <strong>Mobbing</strong> <strong>unter</strong> Schülern 36

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