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chen Religionen. Die sachlichen Inhalte sind<br />
weitgehend gut und richtig dargestellt. Wenn es<br />
aber heißt, die katholische Messe wird „normalerweise“<br />
mit einem Wortgottesdienst verknüpft,<br />
so ist dies unpräzise, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Wortgottesdienst<br />
ist wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>r Messe. O<strong>de</strong>r<br />
wenn im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Siebenarmigen<br />
Leuchter in <strong>de</strong>r jüdischen Tradition eine Parallele<br />
zu <strong>de</strong>n „sieben“ Planeten gezogen wird,<br />
fehlt in diesem Zusammenhang ein Hinweis auf<br />
die Kenntnis früherer Zeiten. Vorsicht ist auch<br />
geboten bei manchen vorgeschlagenen Aktionen<br />
mit Schülerinnen und Schülern innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Kulträume. <strong>Diese</strong> sollten beson<strong>de</strong>rs sorgfältig<br />
mit <strong>de</strong>n zuständigen Vertretern <strong>de</strong>r einzelnen Religionen<br />
vorher abgestimmt wer<strong>de</strong>n. Dies soll<br />
keine Abwertung <strong>de</strong>r Vorschläge sein. Liegt doch<br />
hier zur Auswahl eine Sammlung vielfältiger Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
vor. Zusammenfassend<br />
kann man sagen: <strong>Diese</strong>s Unterrichtsmo<strong>de</strong>ll<br />
stellt eine interessante Erweiterung bisheriger<br />
Materialien dar und ist auch für die Arbeit mit Erwachsenen<br />
gut geeignet. Helmut Bahr<br />
Depenbrock, Michaela/Müller,<br />
Alexandra/Schrö<strong>de</strong>r, Katrin<br />
Kin<strong>de</strong>r suchen eigene<br />
Wege mit Gott<br />
(Reihe: Symbole im Religionsunterricht). – Mülheim/Ruhr:<br />
Verlag an <strong>de</strong>r Ruhr. 2003. 66 S., ill.<br />
Mappe Format DIN A 4. € 18,60 (ISBN 3-86072-<br />
789-3)<br />
Symbole, wie das <strong>de</strong>s Weges, spielen im Religionsunterricht<br />
eine wichtige Rolle. Symbole<br />
bieten die Möglichkeit, die Erfahrungen <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s<br />
und religiöse Inhalte aufeinan<strong>de</strong>r zu beziehen<br />
und miteinan<strong>de</strong>r zu verflechten. <strong>Diese</strong>s Ineinan<strong>de</strong>rgreifen<br />
von persönlicher Erfahrung und biblisch-christlicher<br />
Überlieferung gilt <strong>als</strong> wesentliches<br />
Ziel <strong>de</strong>s Religionsunterrichtes.<br />
Die Arbeitsmappe ist in mehrere Kapitel unterteilt,<br />
welche verschie<strong>de</strong>ne Aspekte <strong>de</strong>s Themas<br />
„Wege“ aufgreifen und dabei jeweils einen<br />
bestimmten Schwerpunkt besitzen:<br />
1. Menschen gehen verschie<strong>de</strong>ne Wege<br />
2. Auf <strong>de</strong>m Weg zu <strong>de</strong>n Träumen<br />
3. Mein Leben ist wie ein Weg<br />
4. Ein Begleiter auf meinem Weg<br />
5. Von Gott getragen<br />
6. Gott ist wie ein Hirte<br />
7. Von Engeln behütet und begleitet<br />
8. Als Engel unterwegs sein<br />
In Kapitel 1 bis 4 wird von <strong>de</strong>n konkreten Erfahrungen<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r ausgegangen. Die Schüler<br />
wer<strong>de</strong>n von positiven Wegerfahrungen berichten<br />
können, sie wer<strong>de</strong>n aber auch die Erfahrungen<br />
von Trauer, Einsamkeit und Angst gemacht haben.<br />
In Kapitel 5 bis 8 wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Menschen<br />
vorgestellt, <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Glaube an Gott in<br />
schweren Zeiten eine Hilfe war. Die Schüler lernen,<br />
dass ihre Erfahrungen solche sind, die an<strong>de</strong>re<br />
Menschen in ähnlicher Weise erlebt haben.<br />
Viele Menschen haben diese Erlebnisse religiös<br />
ge<strong>de</strong>utet. Die Schüler sollen so befähigt wer<strong>de</strong>n,<br />
sich selbst in <strong>de</strong>r Überlieferung <strong>de</strong>s christlichen<br />
Glaubens wie<strong>de</strong>rzufin<strong>de</strong>n.<br />
Zu je<strong>de</strong>m Glie<strong>de</strong>rungspunkt stehen verschie<strong>de</strong>ne<br />
Bausteine zur Verfügung, aus <strong>de</strong>nen – <strong>de</strong>n<br />
Bedürfnissen <strong>de</strong>s Lerngruppe entsprechend – ausgewählt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. In <strong>de</strong>n Bausteinen fin<strong>de</strong>n<br />
sich verschie<strong>de</strong>ne I<strong>de</strong>en für die gestalterische<br />
Umsetzung, Lie<strong>de</strong>r, eine Fantasiereise, Anregungen<br />
zum kreativen Schreiben, Erzählungen und<br />
an<strong>de</strong>re Texte. Neben biblischen Texten wur<strong>de</strong><br />
mit „Spuren im Sand“ auch ein Text aus <strong>de</strong>r heutigen<br />
Zeit gewählt. Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Materialien<br />
wur<strong>de</strong> auf die Einbeziehung verschie<strong>de</strong>ner<br />
Sinne geachtet, um einen erfahrungsorientierten<br />
und ganzheitlichen Zugang zu <strong>de</strong>m Symbol<br />
„Weg“ zu ermöglichen.<br />
Die Kopiervorlagen sind ansprechend gestaltet,<br />
die Umsetzung <strong>de</strong>r Bausteine ist ohne großen Aufwand<br />
möglich. Empfehlenswert! Gabriele Hastrich<br />
Fröhlich, Roland<br />
Kleine Geschichte<br />
<strong>de</strong>r Kirche in Daten<br />
– Freiburg u. a.: Verlag Her<strong>de</strong>r. 2004. 144 S.,<br />
€ 11,50 (ISBN 3-451-28350-6)<br />
R. Fröhlichs „Grundkurs Kirchengeschichte“,<br />
Freiburg 1980, war ein hilfreiches Va<strong>de</strong>mecum<br />
nicht nur für interessierte ‚Einsteiger’ in die Kirchengeschichte,<br />
son<strong>de</strong>rn vor allem für examensgestresste<br />
Studieren<strong>de</strong> (vgl. INFO 1-2/ 1981, 28).<br />
Auf dieser gelungenen Publikation aufbauend<br />
legt nun R. F. die anzuzeigen<strong>de</strong> „Kleine Geschichte<br />
<strong>de</strong>r Kirche in Daten“ vor. Er formulierte<br />
einen neuen Text. Selbst Präzisierungen in <strong>de</strong>r<br />
Datierung sind zu beobachten, z.B.: Die letzten<br />
Olympischen Spiele <strong>de</strong>s Altertums wer<strong>de</strong>n nun<br />
auf 393 datiert, die dann Theodosius 394 verbot<br />
(30). Zuvor im „Grundkurs“: „394 Letzte Olympische<br />
Spiele <strong>de</strong>s Altertums“ (33). R. F. informiert<br />
kurz und bündig. Er vermittelt Wesentliches<br />
aus <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s Gottesvolkes. Der<br />
katholische Religionspädagoge hat bei seiner<br />
Darstellung <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Kirche zwei geöffnete<br />
Augen zu <strong>de</strong>n nicht-katholischen Kirchtürmen.<br />
Die Philosophiegeschichte ist <strong>de</strong>m Autor<br />
nicht fremd. Wie schon in <strong>de</strong>r durch § 61 f. erweiterten<br />
„Kleinen Kirchengeschichte“ von A. Franzen,<br />
Freiburg 2000, (vgl. INFO 1/2001, 70) entgehen<br />
<strong>de</strong>m kritischen Autor nicht Fakten, die <strong>de</strong>r<br />
Kirche nicht gera<strong>de</strong> genehm sind, z.B. die Laieninitiative<br />
„Donum vitae“ (186), die ohne kirchliche<br />
Unterstützung weiterhin Schwangere berät<br />
und ihnen einen Beratungsschein ausstellt, <strong>de</strong>r<br />
für eine Schwangerschaftsunterbrechung notwendig<br />
ist. F. glie<strong>de</strong>rt die Fülle <strong>de</strong>s Stoffes von<br />
„zwischen 7 und 4 vor unserer Zeitrechnung (9)<br />
bis zum ersten gemeinsamen Kirchentag 2003<br />
(201) nach Jahrhun<strong>de</strong>rten. Die 21 Kapitel sind jeweils<br />
zweigeteilt: „A. Kirche und Gesellschaft /<br />
Staat“ und „B. Innerkirchliches Leben“. Vor <strong>de</strong>n<br />
Daten und kurz beschriebenen Fakten, die <strong>de</strong>n<br />
Unterglie<strong>de</strong>rungspunkten A. und B. folgen, steht<br />
eine ca. 15-zeilige, das Wesentliche <strong>de</strong>s folgen<strong>de</strong>n<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts ausmachen<strong>de</strong> Zusammenfassung.<br />
In diesen Passagen kann man natürlich<br />
auch an<strong>de</strong>re Akzente setzen. Im Vergleich zum<br />
„Grundkurs“ vermisse ich Kartenmaterial, um<br />
die Fakten auch geographisch festmachen zu<br />
können. Es müssten ja nicht die <strong>de</strong>taillierten Karten<br />
aus <strong>de</strong>m bekannten Her<strong>de</strong>rschen „Atlas <strong>de</strong>r<br />
Kirchengeschichte“, Freiburg 1970, sein. R. F.,<br />
Schüler von H. Rahner (Innsbruck) und H. J.<br />
Vogt (Tübingen), ermöglicht <strong>de</strong>n Zugang zur Geschichte<br />
<strong>de</strong>s Gottesvolkes auch durch ein breites<br />
„Personen- und Sachregister“ (210-224). Der Autor<br />
gibt weiterführen<strong>de</strong> Literatur auf S. 208 f. an.<br />
Ich ent<strong>de</strong>ckte sogar einen Hinweis auf einen<br />
„Klausurkurs Kirchengeschichte“ (209). Selbstverständlich<br />
fehlt we<strong>de</strong>r die „Papstliste“ (202-<br />
204) noch mangelt es an einer Auflistung <strong>de</strong>r 21<br />
Allgemeinen Konzilien (206 f.).<br />
Ich begrüße sehr das vorliegen<strong>de</strong> Nachschlagewerk<br />
Roland Fröhlichs und hoffe, dass es vor<br />
allem bei jungen Menschen Neugier<strong>de</strong> auf eine<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r Kirchengeschichte<br />
weckt.<br />
Bernhard Jendorff<br />
Möres, Cornelia<br />
Windows to Heaven<br />
Christen, die Geschichte schrieben.<br />
– Kevelaer: Verlag Butzon & Bercker. 2004.<br />
89 S., ill. (ISBN 3-7666-0564-X)<br />
„Windows to Heaven“ – ein überraschen<strong>de</strong>r<br />
englischer Titel für eine Sammlung von knappen<br />
Lebensbeschreibungen großer Christen quer durch<br />
die 2000-jährige Geschichte <strong>de</strong>r Kirche. Jungen<br />
Menschen sollen sich <strong>als</strong>o „Fenster zum Himmel“<br />
auftun, damit sie einen Blick auf Frauen und<br />
Männer werfen mögen, die ihnen vielleicht auch<br />
heute noch Vorbild sein können. Vier große Zeitabschnitte<br />
umfasst <strong>de</strong>r Band, jeweils eingeleitet<br />
durch eine Zeitleiste, die Kirchen- und Weltgeschichte<br />
gegenüberstellt, ist farbig bebil<strong>de</strong>rt und<br />
mit knappen, aber aussagekräftigen Texten versehen:<br />
„Die Antike“ führt von Jesus bis Benedikt<br />
von Nursia, „Das Mittelalter“ von Patrick bis Katharina<br />
von Siena, „Die Neuzeit“ von Thomas Morus<br />
bis Adolf Kolping; „Ab 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt“ von<br />
Maximilian Kolbe bis Papst Johannes Paul II.<br />
und einem abschließen<strong>de</strong>n Kapitel „Du selbst“.<br />
Ein Vorwort führt insgesamt hin zu <strong>de</strong>n Epochen,<br />
ein alttestamentlicher Segenswunsch schließt <strong>de</strong>n<br />
Band ab. Wie die Herausgeberin im Vorwort betont,<br />
ist dies Buch „keine Sammlung von Lebensgeschichten,<br />
... kein Nachschlagewerk für historische<br />
Daten und kein Lehrbuch. ... Es rückt Menschen<br />
in <strong>de</strong>n Mittelpunkt, Menschen, die im Gang<br />
<strong>de</strong>r Ereignisse Geschichte gemacht haben“(6).<br />
<strong>Diese</strong> Menschen, wie Ignatius von Antiochien,<br />
Hil<strong>de</strong>gard von Bingen, Martin Luther, Wilhelm<br />
Emmanuel von Ketteler, Edith Stein, Mutter Theresa<br />
o<strong>de</strong>r Dietrich Bonhoeffer, um nur einige <strong>de</strong>r<br />
34 Frauen und Männer zu nennen, haben ihren<br />
Glauben in ihrer jeweiligen Zeit christlich gelebt<br />
und können somit auch heute noch o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r<br />
Vorbildfunktion für die gegenwärtige junge Generation<br />
haben. Mancher Text kann sicher auch für<br />
<strong>de</strong>n Unterricht verwandt wer<strong>de</strong>n, mehr aber noch<br />
könnte das Buch sich <strong>als</strong> ein Geschenk eignen, das<br />
Anregungen vermittelt. Bernhard Merten<br />
LITERATUR & MEDIEN<br />
111<br />
INFO 34 · 2/2005