Ratgeber für pflegende Angehörige und Pflegebedürftige ... - Soest
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Zusätzliche Absicherung <strong>für</strong> die Pflege im Alter<br />
Pflegeleistungen sind in der Regel kostenintensiv. Die Pflegekasse übernimmt beim Vorliegen<br />
einer Pflegestufe oft nur einen Teil der Kosten. Der Abschluss einer privaten<br />
Pflegetagegeldversicherung <strong>für</strong> den Pflegefall wird steuerlich gefördert. Zahlt ein Versicherer<br />
da<strong>für</strong> mindestens 10 € monatlich, bekommt er ab 01.01.2013 mtl. 5 € hinzu.<br />
Versicherungsunternehmen, die förderfähige Pflegezusatztarife anbieten, dürfen keinen<br />
Bewerber aufgr<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitlicher Risiken ablehnen <strong>und</strong> keine Ges<strong>und</strong>heitsprüfung<br />
durchführen oder Risikozuschläge verlangen; Leistungsausschlüsse sind ebenfalls nicht<br />
erlaubt. Eine Differenzierung der Prämie nach dem Alter ist aber möglich. Der Versicherte<br />
muss mindestens 5 Jahre Beiträge zahlen, ehe er eine Leistung der Versicherung in<br />
Anspruch nehmen kann. Leistungen gibt es nur, wenn eine Pflegestufe von einem Gutachter<br />
festgestellt wurde oder eine erhebliche Einschränkung der Alltagskompetenz vorliegt.<br />
Um finanzielle Versorgungslücken im Pflegefall erst gar nicht entstehen zu lassen, werden<br />
mehrere Möglichkeiten angeboten:<br />
1. Pflegerentenversicherung: diese wird als Lebensversicherung angeboten. Hierbei werden<br />
Versicherungsschutz <strong>und</strong> ein Sparvertrag miteinander kombiniert.<br />
2. Pflegekostenversicherung: sie übernimmt die tatsächlichen Pflegemehrkosten, die mit einer<br />
Rechnung nachzuweisen sind. Vorteil: Diese Versicherung passt sich automatisch an die<br />
Kostenentwicklung professioneller Pflegedienste an. Nachteil: Kost <strong>und</strong> Logis in einer<br />
Pflegeeinrichtung oder <strong>für</strong> eine Haushaltshilfe zuhause fallen nicht darunter.<br />
3. Pflegetagegeldversicherung: der Versicherte erhält ein vorher vereinbartes Tagesgeld<br />
ausgezahlt, egal ob er im Seniorenheim oder zuhause gepflegt wird. Diese Art der<br />
Versicherung ermöglicht es dem Versicherten, selbst zu entscheiden, wo<strong>für</strong> er das Geld<br />
verwendet. Wie viel der Versicherte erhält, hängt von der Pflegestufe ab. Beim<br />
Vertragsabschluss ist darauf zu achten, dass auch bei Vorhandensein der Pflegestufe I gezahlt<br />
wird.<br />
Wer sich nicht sicher ist, welche Variante <strong>für</strong> ihn die Richtige ist, sollte sich z.B. bei der<br />
örtlichen Verbraucherzentrale informieren lassen. Das gilt auch zu Vertragsinhalten.<br />
Was ist bei allen Varianten zu beachten:<br />
• was leistet die Zusatzversicherung, sobald die Pflegekasse zahlt?<br />
• übernimmt sie die Pflegestufe, die der medizinische Dienst festgestellt hat?<br />
• besteht der Versicherungsschutz lebenslang?<br />
• kann ein vereinbartes Pflegetagegeld den gestiegenen Lebenshaltungskosten angepasst<br />
werden, ohne dass eine Ges<strong>und</strong>heitsprüfung anfällt?<br />
• muss der Beitrag im Pflegefall nicht mehr weiter gezahlt werden?<br />
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