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Über Familien sphärisch symmetrischer stationärer Lösungen des ...

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1.2 Sphärische Symmetrie und Konstruktion stationärer Lösungen<br />

Da wir im Folgenden ausschließlich sphärisch symmetrische Massenverteilungen<br />

betrachten, und somit keine Verwechslungsgefahr besteht, bezeichnen<br />

wir obiges System wieder schlicht als Vlasov-Poisson-System (VPS). Der zuvor<br />

definierte Lösungsbegriff impliziert in kanonischer Weise einen Lösungsbegriff<br />

für dieses System, so dass wir zunächst weiterhin schlicht von Lösungen <strong>des</strong><br />

VPS sprechen werden. Das von uns im Folgenden betrachtete Verfahren zur<br />

Konstruktion stationärer Lösungen liefert jedoch in natürlicher Weise auch Zustände,<br />

die keinen klassischen Lösungen im Sinne von Definition 1.1 entsprechen.<br />

Gegen Ende <strong>des</strong> Kapitels werden wir uns diesem Sachverhalt noch einmal<br />

widmen, einen angepassten Lösungsbegriff definieren und den Zusammenhang<br />

zu Lösungen wie in Definition 1.1 klären.<br />

Ein Ansatz für die Phasenraumdichte<br />

Für die Konstruktion stationärer Lösungen <strong>des</strong> VPS sind insbesondere zwei<br />

Verfahren von größerer Bedeutung:<br />

Eine Möglichkeit besteht in der Betrachtung geeigneter Variationsprobleme,<br />

bei welchen stationäre Lösungen als minimierende Elemente sogenannter<br />

Energie-Casimir-Funktionale auftreten. Ein Vorteil dieses Verfahrens besteht<br />

darin, dass man für die gewonnenen stationären Lösungen auch gewisse Stabilitätsaussagen<br />

erhält, wobei die Energie-Casimir-Funktionale als Lyapunov-<br />

Funktionen dienen. In [18] konnte G. Rein mit Hilfe dieser Methode etwa die<br />

Stabilität gewisser sphärisch <strong>symmetrischer</strong>, stationärer Lösungen gegenüber<br />

allgemeinen Störungen nachweisen. Um Aussagen über <strong>Familien</strong> stationärer<br />

Lösungen zu treffen, ist diese Methode jedoch zu wenig explizit.<br />

Daher verwenden wir in dieser Arbeit ein anderes Verfahren. Es basiert darauf,<br />

dass Lösungen (f,U) <strong>des</strong> VPS längs Lösungen <strong>des</strong> charakteristischen Systems<br />

der Vlasov-Gleichung<br />

die Partikel-Energie<br />

ẋ = v, ˙v = U 0 (r) x r ,<br />

E = E(x, v) = 1 2 v2 + U(r)<br />

und (im Falle sphärischer Symmetrie) den Drehimpuls erhalten; Gleiches gilt<br />

folglich für das Betragsquadrat <strong>des</strong> Drehimpulses<br />

L = L(x, v) =|x ⇥ v| 2 .<br />

Bis auf gewisse technische Voraussetzungen genügt also jede Funktion f(x, v) =<br />

(E,L) der Vlasov-Gleichung, so dass mit einem solchen Ansatz für die Phasenraumdichte<br />

lediglich noch die Potentialgleichung zu lösen bleibt. Wir interessieren<br />

uns in dieser Arbeit vor allem für die in der Literatur häufiger<br />

anzutreffenden Modelle:<br />

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