Urania Berlin e.V.- Programm September und Oktober 2014
Hier ist es, das Programmheft des Bildungs- und Kulturvereins Urania Berlin e.V. Im September und Oktober gibt es Veranstaltungen mit u.a. Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, Jürgen Trittin, Ann-Marlene Henning und Heinz Buschkowsky.
Hier ist es, das Programmheft des Bildungs- und Kulturvereins Urania Berlin e.V. Im September und Oktober gibt es Veranstaltungen mit u.a. Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, Jürgen Trittin, Ann-Marlene Henning und Heinz Buschkowsky.
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PROGRAMM 21<br />
<strong>Urania</strong>-Reihe: Stadt im Gespräch – <strong>Berlin</strong> im Wandel<br />
Eine Kooperation von <strong>Urania</strong>, Tagesspiegel <strong>und</strong> der Architektenkammer <strong>Berlin</strong><br />
Kleingärten – Quo Vadis: Bauerwartungsland oder wichtiger<br />
Baustein der städtischen Grünversorgung?<br />
Kleingärtenflächen stehen fortlaufend im<br />
Fokus der öffentlichen Diskussion: Als<br />
wichtiger Baustein der öffentlichen Grünversorgung,<br />
der vielschichtige soziale Aufgaben<br />
übernimmt, <strong>und</strong> als Teil übergeordneter<br />
Grünverbindungen mit hohem Wert für<br />
Stadtklima, Flora <strong>und</strong> Fauna. Andere Stimmen<br />
sehen diese Flächen profaner als geduldete<br />
Zwischennutzung <strong>und</strong> gerade im<br />
innerstädtischen Bereich als nicht mehr<br />
zeitgemäße Nutzung <strong>und</strong> somit quasi als<br />
Bauerwartungsland.<br />
Neben dieser klaren <strong>und</strong> oft verhärteten<br />
Frontenbildung Kleingärten vs. Bebauung,<br />
die sich regelmäßig zuspitzt, so zum Beispiel<br />
im Volksentscheid zur Zukunft der Kolonie<br />
Oeynhausen, sind in letzter Zeit neue<br />
Entwicklungen zu beobachten: Parallel zum<br />
verfassten Kleingärtenwesen entstehen, zuerst<br />
als Raumpioniere, später auch als Dauernutzung<br />
verstandene, informelle urbane<br />
Gartenformen, wie „Allmende Gärten“ oder<br />
„Urban Gardens“. Im Zuge der Umsetzung<br />
der Stadtentwicklungspläne Wohnen <strong>und</strong><br />
Klima sowie der Neufassung des Kleingartenentwicklungsplans<br />
sind diese parallelen<br />
Entwicklungen bzw. Flächenkonkurrenzen<br />
für die Stadtentwicklung <strong>Berlin</strong>s hoch aktuell.<br />
Wie können Kleingärten besser in die<br />
Versorgung der Allgemeinheit mit Grünflächen<br />
einbezogen werden, um deren Akzeptanz<br />
zu erhöhen? Können das klassische<br />
Kleingartenwesen <strong>und</strong> aktuelle Gartentendenzen<br />
voneinander lernen? Kann im Zuge<br />
gesamtstädtischer Planungen flexibel auf<br />
steigenden Wohnbaubedarf reagiert werden,<br />
z.B. durch Ausweisung von Kleingarten-Ersatzstandorten?<br />
Wie können in Zukunft politische<br />
Auseinandersetzungen um einzelne<br />
Kleingartenanlagen verhindert werden?<br />
Mo, 08.09.<br />
19.30 Uhr<br />
Podiumsdiskussion<br />
Eintritt<br />
frei<br />
Es diskutieren:<br />
Günter Landgraf, Präsident des Landesverbandes <strong>Berlin</strong> der Gartenfre<strong>und</strong>e e.V.<br />
Dr. Cordelia Polinna, Stadt- <strong>und</strong> Regionalplanerin, Think <strong>Berlin</strong><br />
Daniel Sprenger, Landschaftsarchitekt, stellv. Vorsitzender Landeskleingartenbeirat<br />
Thorsten Tonndorf, Referatsleiter Stadtentwicklung in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
<strong>und</strong> Umwelt, <strong>Berlin</strong><br />
Moderation: Gerd Nowakowski, Der Tagesspiegel<br />
Einleitung: Stephan Strauss, Vizepräsident der Architektenkammer <strong>Berlin</strong><br />
Kultur- <strong>und</strong> Geisteswissenschaften<br />
Prof. Dr. Bruno Illius, Ethnologe <strong>und</strong> Lateinamerikanist, Lateinamerikainstitut<br />
FU <strong>Berlin</strong><br />
„Ich bin eyn Tiger thier, es schmeckt wol.“<br />
Kannibalismus in Südamerika<br />
Kolumbus‘ Tagebücher <strong>und</strong> Vespuccis Brief<br />
über die Neue Welt beschreiben deren Bewohner<br />
als Kannibalen, denen Menschenfleisch<br />
eine „ganz gewöhnliche Nahrung“<br />
ist. Mit Hans Stadens „Warhafftig Historia<br />
<strong>und</strong> Beschreibung eyner Landtschafft der<br />
Wilden, Nacketen, Grimmigen Menschfresser<br />
Leuthen, in der Newen Welt America<br />
gelegen“ (1557), galt Anthropophagie als<br />
hinreichend belegt <strong>und</strong> bewiesen. Dies nicht<br />
zuletzt wegen seiner drastischen Illustrationen<br />
kannibalischer Praktiken. Diesen ältesten<br />
<strong>und</strong> auch heutigen Darstellungen des<br />
Kannibalismus wird William Arens These<br />
gegenübergestellt, dass es Kannibalismus<br />
als kulturell anerkannte Praxis nie gegeben<br />
hat – weder in „gastronomischer“ noch in<br />
„ritueller“ Form.<br />
Di, 09.09.<br />
17.30 Uhr<br />
Vortrag<br />
mit Digitalbildern<br />
Film, 17 Uhr<br />
Monsieur<br />
Claude <strong>und</strong><br />
seine<br />
Töchter<br />
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