Der Einfluss akuten Schlafentzugs auf den Energieverbrauch des ...

1 Einleitung
Vor dem Hintergrund der in letzter Zeit abnehmenden durchschnittlichen Schlafdauer in
den westlichen Industrieländern auf der einen Seite und der stetig steigenden Prävalenz der
Adipositas und den damit verbundenen schwerwiegenden Folgeerkrankungen auf der
anderen Seite, liegt es nahe, nach möglichen Zusammenhängen zwischen der menschlichen
Energiehomöostase und der nächtlichen Schlafdauer zu fragen.
In der vorliegenden Arbeit wurde bei jungen, gesunden Männern der Einfluss eines
einnächtlich andauernden totalen Schlafentzugs auf den Energieverbrauch untersucht. In
den nächsten Kapiteln wird zunächst ein theoretischer Überblick über die wichtigen
Themenkomplexe Energieverbrauch, Körperkerntemperatur als Einflussgröße des Energieverbrauchs
und Schlaf gegeben. Vor anschließender Erörterung der Fragestellungen und
Hypothesen, die der vorliegenden Arbeit zugrunde liegen, werden aktuelle Befunde
anderer Studien, die den Zusammenhang zwischen Schlafbeeinträchtigung und der
Begünstigung von Adipositas hinterfragen, vorgestellt.
1.2 Der menschliche Energieverbrauch
1.2.1 Die Komponenten des Energieverbrauchs
Um Energie für Lebensvorgänge zu gewinnen, werden im menschlichen Stoffwechsel
Kohlenhydrate, Fette und Eiweißstoffe durch Oxidation unter Sauerstoffverbrauch
abgebaut und die Energie für die ständige Regeneration kurzlebiger Energieträger (ATP,
Adenosintriphosphat) verwendet. Die auf diese Weise während 24 Stunden verbrauchte
Energie des menschlichen Organismus, der sogenannte Gesamtenergieverbrauch, setzt sich
aus drei Komponenten zusammen (Jéquier, 1987; Abbildung 1):
1.) Grundenergieverbrauch
2.) Nahrungsinduzierte oder postprandiale Thermogenese
3.) Leistungsenergieverbrauch
Der Grundenergieverbrauch bestimmt mit 50-75 % den größten Anteil des Gesamtenergieverbrauchs.
Die nahrungsinduzierte Thermogenese (10 %) und körperliche Aktivität
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