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Der Einfluss akuten Schlafentzugs auf den Energieverbrauch des ...

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4 Diskussion<br />

4.5 Methodische Einschränkungen<br />

Es sind einige methodische Einschränkungen der vorliegen<strong>den</strong> Arbeit zu erwähnen. Da die<br />

Dauer <strong>des</strong> <strong>Schlafentzugs</strong> in dieser Arbeit lediglich <strong>auf</strong> eine Nacht begrenzt war, lassen die<br />

dargestellten Befunde keine direkten Aussagen, sondern nur Mutmaßungen, über die<br />

Auswirkungen von langfristigem Schlafentzug zu. <strong>Der</strong> <strong>Energieverbrauch</strong> nach Schlafentzug<br />

und regulärem Schlaf wurde nur am Morgen und am Vormittag ermittelt, sodass<br />

nicht ausgeschlossen wer<strong>den</strong> kann, dass eine später am Tag durchgeführte kalorimetrische<br />

Messung zu anderen Ergebnissen geführt hätte. Zwar konnte in dieser Studie gezeigt<br />

wer<strong>den</strong>, dass Schlafentzug zu einer morgendlichen Reduktion <strong>des</strong> Ruheenergieverbrauchs<br />

und der nahrungsinduzierten Thermogenese führt, allerdings lassen die Ergebnisse, v.a. im<br />

Hinblick <strong>auf</strong> die Begünstigung einer Gewichtszunahme, die Frage offen, ob diese<br />

<strong>auf</strong>gezeigten Veränderungen nach Schlafentzug tatsächlich in einer positiven Energiebilanz<br />

resultieren. Weiterhin sind die dargestellten Veränderungen <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s<br />

als eine Folge von totalem Schlafentzug zu werten und sind daher nicht zwingendermaßen,<br />

wie bereits gezeigt wer<strong>den</strong> konnte (Nedeltcheva et al., 2009), nach partiellem Schlafentzug<br />

reproduzierbar.<br />

Die in bisherigen Untersuchungen demonstrierte Reduktion der körperlichen Aktivität<br />

nach Schlafentzug (Patel et al., 2006a; Patel et al., 2006b; Schmid et al., 2009) könnte<br />

einen bedeuten<strong>den</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> die Energiehomöostase darstellen. Da im ersten Abschnitt<br />

dieser Studie die Konstanthaltung der körperlichen Aktivität zur standardisierten<br />

Ermittlung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s erforderlich war, verblieb zum einen nur ein geringer<br />

Zeitraum (Post-Interventionsperiode, 13.00 - 18.00 Uhr) zur Überprüfung dieser These.<br />

Zum anderen scheint die Untersuchung der NEAT unter Laborbedingungen und ständig<br />

reglementierender Supervision nicht sinnvoll und ist daher, wie bereits demonstriert<br />

(Schmid et al., 2009), eher unter freileben<strong>den</strong> Bedingungen zu untersuchen.<br />

Auch ist zu erwähnen, dass die Bestimmung der hormonellen Parameter vor und nach <strong>den</strong><br />

kalorimetrischen Messungen erfolgte, sodass keine direkte zeitgleiche Zuordnung<br />

zwischen Bluthormonkonzentration und <strong>Energieverbrauch</strong> möglich ist. Weiterhin wur<strong>den</strong><br />

Hormone, u.a. Orexin oder α-MSH, die nachweislich eine Rolle im menschlichen<br />

Energiestoffwechsel spielen (Davidowa et al., 2003; Teske et al., 2010), nicht als mögliche<br />

Mediatoren <strong>des</strong> nach Schlafdeprivation <strong>auf</strong>gezeigten reduzierten <strong>Energieverbrauch</strong>s<br />

bestimmt. Interessant wäre auch die Untersuchung <strong>des</strong> <strong>Einfluss</strong>es schlafentzugsinduzierter<br />

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