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Der Einfluss akuten Schlafentzugs auf den Energieverbrauch des ...

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1 Einleitung<br />

Studienbedingungen durch direkte Messmetho<strong>den</strong> ermittelten. Zum anderen resultieren aus<br />

diesen Studien kontroverse Befunde. In einer im Jahr 2009 publizierten Studie wurde bei<br />

Proban<strong>den</strong> mittleren Alters der <strong>Einfluss</strong> eines partiellen <strong>Schlafentzugs</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> <strong>Energieverbrauch</strong><br />

über einen 14-tägigen Zeitraum untersucht. Hier konnte keine Assoziation<br />

zwischen der Schlafdauer und dem durch doppelt-markiertem Wasser ermittelten Gesamtenergieverbrauch<br />

und dem durch indirekte Kalorimetrie gemessenen Ruheenergieverbrauch<br />

nachgewiesen wer<strong>den</strong> (Nedeltcheva et al., 2009). Hingegen konnte in einer<br />

kürzlich publizierten Studie demonstriert wer<strong>den</strong>, dass der Gesamtenergieverbrauch nach<br />

akuter Schlafdeprivation höhere Werte zeigt als im regulären Schlaf-/Wachrhythmus (Jung<br />

et al., 2011). <strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>des</strong> <strong>Schlafentzugs</strong> <strong>auf</strong> die Komponenten <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s<br />

wurde in dieser Studie allerdings nicht untersucht.<br />

Auch bisherige tierexperimentelle Befunde konnten nicht <strong>den</strong> direkten <strong>Einfluss</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Schlafentzugs</strong> <strong>auf</strong> die Energiehomöostase <strong>des</strong> Menschen klären. Vergleicht man tierexperimentelle<br />

Studien mit Untersuchungen am Menschen, ergeben sich hinsichtlich <strong>des</strong><br />

<strong>Einfluss</strong>es von Schlafentzug <strong>auf</strong> das Körpergewicht eindeutige Unstimmigkeiten.<br />

Experimente mit Ratten konnten übereinstimmend zeigen, dass totaler und partieller<br />

Schlafentzug zu einer deutlichen Zunahme der Nahrungs<strong>auf</strong>nahme führen und mit einem<br />

bis zu 50 % höheren <strong>Energieverbrauch</strong> verbun<strong>den</strong> sind (Everson et al., 1989b; Koban und<br />

Swinson, 2005). Diese Veränderungen gingen bei <strong>den</strong> Versuchstieren mit einer Gewichtsabnahme<br />

einher, was <strong>auf</strong> eine negative Energiebilanz hinweist (Everson et al., 1989a;<br />

Rechtschaffen und Bergmann, 2002; Everson und Crowley, 2004). Untersuchungen am<br />

Menschen weisen zwar dar<strong>auf</strong> hin, dass eine Steigerung <strong>des</strong> Appetits als Folge von<br />

Schlafdeprivation <strong>auf</strong>treten kann (Dinges und Chugh, 1997), aber im Gegensatz zu Ratten<br />

nicht mit einer Gewichtsabnahme, sondern vielmehr mit einer -zunahme verbun<strong>den</strong> ist.<br />

1.6 Fragestellungen und Hypothesen<br />

Überblickt man die Datenlage, so fällt <strong>auf</strong>, dass insbesondere die Kausalität zwischen<br />

Schlafbeeinträchtigung und Gewichtszunahme weitgehend ungeklärt ist. Wie bereits im<br />

Kapitel 1.5 <strong>auf</strong>geführt, bestehen diesbezüglich unterschiedliche Erklärungsansätze.<br />

Während zahlreiche Studien gezeigt haben, dass eine Schlafbeeinträchtigung mit<br />

zunehmen<strong>den</strong> Defiziten in Schläfrigkeit, Vigilanz und in neurologischen Funktionen<br />

verbun<strong>den</strong> ist, ist bisher nicht bekannt, ob diese Defizite mit einem reduzierten Energie-<br />

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