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Der Einfluss akuten Schlafentzugs auf den Energieverbrauch des ...

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1 Einleitung<br />

energieverbrauch bis zu 80 % durch <strong>den</strong> Ruheenergieverbrauch bestimmt wird, so wird<br />

klar, dass über 50 % <strong>des</strong> Gesamtenergieverbrauchs zur Aufrechterhaltung der Körperkerntemperatur<br />

erforderlich sind (Landsberg et al., 2009). Diese Tatsache entspricht der<br />

Beobachtung, dass der <strong>Energieverbrauch</strong> eines warmblütigen Tieres, wie der Maus, etwa<br />

acht- bis zehnmal größer ist als der eines wechselwarmen Tieres gleichen Körpergewichts,<br />

wie der Eidechse (Silva, 2006). <strong>Der</strong> enge Zusammenhang zwischen Körperkerntemperatur<br />

und <strong>Energieverbrauch</strong> wird auch in einem anderen Beispiel deutlich: Die allseits bekannte<br />

Absenkung der Körperkerntemperatur in der Kältestarre oder dem Winterschlaf scheint<br />

eine Strategie darzustellen, <strong>den</strong> <strong>Energieverbrauch</strong> <strong>auf</strong> ein niedrigeres Niveau zu senken<br />

(Berger, 1984; Heldmaier et al., 2004).<br />

Die beschriebene enge Beziehung zwischen Körperkerntemperatur und <strong>Energieverbrauch</strong><br />

zeigt sich beim Menschen besonders im Rahmen von Fieber. Demnach konnte eine Studie<br />

zeigen, dass eine Erhöhung der Körperkerntemperatur um 1 °C mit einem Anstieg <strong>des</strong><br />

<strong>Energieverbrauch</strong>s um 10-13 % verbun<strong>den</strong> ist (Du Bois, 1921). Hingegen konnte in<br />

Hungersnöten, in <strong>den</strong>en bei Menschen eine niedrigere Körperkerntemperatur zu messen<br />

war, ein niedriger <strong>Energieverbrauch</strong> bestimmt wer<strong>den</strong> (Keys et al., 1950). <strong>Der</strong> zwischen<br />

diesen Parametern an vielen Beispielen <strong>auf</strong>gezeigte Zusammenhang konnte von Rising et<br />

al. (1992) auch unter standardisierten experimentellen Bedingungen bestätigt wer<strong>den</strong><br />

(Abbildung 6). Hier konnte bei jungen, gesun<strong>den</strong> Proban<strong>den</strong> eine enge Korrelation<br />

zwischen der oral gemessenen Körpertemperatur und dem <strong>Energieverbrauch</strong> festgestellt<br />

wer<strong>den</strong>:<br />

Abbildung 6. Korrelation zwischen dem<br />

<strong>Energieverbrauch</strong> im Schlaf und der oral<br />

ermittelten Temperatur.<br />

Bei 23 jungen, gesun<strong>den</strong>, nüchternen Proban<strong>den</strong><br />

wurde der <strong>Energieverbrauch</strong> im<br />

Schlaf (sleeping metabolic rate, SMR,<br />

kcal/d) in 15-minütigen Abstän<strong>den</strong> zwischen<br />

23.30 und 05.00 Uhr ermittelt. Die<br />

Adjustierung der SMR aller Proban<strong>den</strong><br />

erfolgte nach prädiktiven Gleichungen, die<br />

neben der FFM, auch Fettmasse und Alter<br />

berücksichtigten. Die Körpertemperatur der<br />

nüchternen Proban<strong>den</strong> wurde jeweils dreimal<br />

an zwei Morgen<strong>den</strong> ermittelt. Dargestellt<br />

sind jeweils die Mittelwerte, die aus<br />

Messungen <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s und der<br />

Körpertemperatur hervorgingen (aus Rising<br />

et al., 1992).<br />

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