Der Einfluss akuten Schlafentzugs auf den Energieverbrauch des ...

4 Diskussion
antagonistisch appetitregulierenden Wirkungen auf entscheidende Weise in den Energiehaushalt
einzugreifen (s. Einleitung, Kapitel 1.5).
Erwartungsgemäß führte die Schlafdeprivation zu einer Aktivierung des Stresssystems und
der thyreotropen Achse, so dass nach Schlafentzug höhere morgendliche Bluthormonkonzentrationen
der Stresshormone Noradrenalin und Cortisol sowie von TSH ermittelt
werden konnten. Trotz ihres bekanntermaßen ausgeprägten stimulierenden Einflusses auf
den Energieverbrauch konnten sie die schlafentzugsinduzierte Reduktion des Ruheenergieverbrauchs
und der postprandialen Thermogenese nicht ausgleichen. Mit Vorbefunden
vereinbar (Kato et al., 2000) könnte dieses Phänomen auf eine gestörte Empfindlichkeit
des Organismus auf katabole Signale als Folge akuten Schlafentzugs zurückzuführen sein.
Darüber hinaus scheint insbesondere Cortisol eine Appetitsteigerung mit Erhöhung der
Energiezufuhr herbeizuführen (Tataranni et al., 1996), sodass möglicherweise eine
Gewichtszunahme nach Schlafbeeinträchtigung auf diese Weise erklärt werden könnte.
Vor dem Hintergrund der bereits in Studien nachgewiesenen schlafentzugsinduzierten
Veränderungen hormoneller zirkadianer Rhythmen (s. Diskussion, Kapitel 4.4.2) wäre es
weiterhin interessant, hieraus resultierende Auswirkungen in einer länger andauernden
Schlafbeeinträchtigung auf die Energiehomöostase und das Körpergewicht zu untersuchen.
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