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Der Einfluss akuten Schlafentzugs auf den Energieverbrauch des ...

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1 Einleitung<br />

2004) zugeschrieben, während dem Adipokin Leptin ein appetithemmender Effekt zugesprochen<br />

wird (Schwartz et al., 2004). Tatsächlich gaben die Proban<strong>den</strong> dieser Studie in<br />

Befragungen ein gesteigertes Hungergefühl an, sodass bei chronischer Schlafrestriktion<br />

und entsprechend gesteigerter Nahrungs<strong>auf</strong>nahme eine Gewichtszunahme zu erwarten<br />

wäre. Eine andere Studie konnte diese Ergebnisse bestätigen (Schmid et al., 2008):<br />

Proban<strong>den</strong>, die einem totalen Schlafentzug oder einer einnächtlichen Schlafrestriktion <strong>auf</strong><br />

4,5 und 7 Stun<strong>den</strong> ausgesetzt waren, zeigten enge Beziehungen zwischen Schlafdauer,<br />

Hungergefühl und Plasma-Ghrelinspiegel.<br />

Einer anderen Beobachtung zufolge ist eine Gewichtszunahme infolge erhöhter Kalorienzufuhr<br />

auch durch die Tatsache zu erklären, dass Personen mit verminderter Schlafdauer<br />

im Vergleich zur normal schlafen<strong>den</strong> Bevölkerung mehr Gelegenheit zur Nahrungs<strong>auf</strong>nahme,<br />

insbesondere dann, wenn sitzen<strong>den</strong> Tätigkeiten, wie Fernsehschauen, nachgegangen<br />

wird, gegeben ist (Sivak, 2006).<br />

Neben <strong>den</strong> bereits <strong>auf</strong>geführten Studien, die eine Gewichtszunahme nach Schlafrestriktion<br />

infolge erhöhter Kalorienzufuhr begrün<strong>den</strong>, deuten andere Ergebnisse <strong>auf</strong> eine Gewichtszunahme<br />

als Folge eines reduzierten <strong>Energieverbrauch</strong>s hin. So führte eine Verkürzung der<br />

Schlafdauer bei betroffenen Personen deutlich zu Müdigkeitsgefühlen, die zu einer<br />

Reduktion <strong>des</strong> körperlichen Aktivitätsniveaus führten (Dinges et al., 1997). Diese<br />

Beobachtung konnte durch eine kürzlich durchgeführte Studie, in der bei 15 jungen,<br />

gesun<strong>den</strong> Männern nach Schlafrestriktion eine Aktivitätsminderung mittels Akzelerometrie<br />

registriert wurde, bestätigt wer<strong>den</strong> (Schmid et al., 2009). Auch in epidemiologischen<br />

Studien wie der „Nurses’ Health Study“ und „Nurses’ Health Study II“ waren kurze<br />

Schlafzeiten mit geringerer körperlicher Aktivität assoziiert (Patel et al., 2006a; Patel et al.,<br />

2006b).<br />

Ein ganz anderer Ansatzpunkt betreffend <strong>den</strong> Zusammenhang zwischen Schlafdauer und<br />

Körpergewicht verfolgte eine experimentelle Studie am Menschen, in der ein Abfall der<br />

Körperkerntemperatur in akuter Schlafdeprivation dokumentiert wurde (Shaw, 2005). <strong>Der</strong><br />

Autor suggeriert hierbei die mögliche Beeinflussung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s durch die<br />

Thermoregulation. Dieser Zusammenhang scheint allerdings bis dato in keiner weiteren<br />

Studie untersucht wor<strong>den</strong> zu sein.<br />

Hinsichtlich <strong>des</strong> Zusammenhangs zwischen Schlafdauer und <strong>Energieverbrauch</strong> existieren<br />

bis heute zum einen nur wenige Studien, die <strong>den</strong> <strong>Energieverbrauch</strong> unter kontrollierten<br />

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