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Der Einfluss akuten Schlafentzugs auf den Energieverbrauch des ...

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4 Diskussion<br />

Eine andere mögliche Erklärung für die Beeinflussung der Körperkerntemperatur und <strong>des</strong><br />

<strong>Energieverbrauch</strong>s durch Schlafentzug könnte in der Tatsache zu begrün<strong>den</strong> sein, dass<br />

sowohl Temperatur als auch Energiestoffwechsel durch <strong>den</strong> Nucleus suprachiasmaticus,<br />

dem zirkadianen Schrittmacher von Säugetieren, reguliert wer<strong>den</strong> (Moore und Danchenko,<br />

2002; Saper et al., 2005; Mendoza, 2007). Da gezeigt wurde, dass Schlafentzug zu einer<br />

verringerten Aktivität in dieser Hirnregion führt (Deboer et al., 2007), könnte die nach<br />

durchwachter Nacht <strong>auf</strong>getretene Senkung der Körperkerntemperatur und <strong>des</strong> morgendlichen<br />

<strong>Energieverbrauch</strong>s auch durch eine Störung der „biologischen Uhr“ als Folge <strong>des</strong><br />

<strong>Schlafentzugs</strong> zu erklären sein. Diese Annahme passt gut zu früheren Befun<strong>den</strong>, die<br />

zirkadianen Faktoren eine wichtige Rolle in der Regulation der Energiebilanz von<br />

Säugetieren zuschreiben (Turek et al., 2005).<br />

Unabhängig von <strong>den</strong> genauen Mechanismen, die die enge Beziehung zwischen Körperkerntemperatur<br />

und <strong>Energieverbrauch</strong> erklären, könnte die Reduktion <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s<br />

über eine Absenkung der Körperkerntemperatur nach durchwachter Nacht<br />

einen Ansatz darstellen, der zur Klärung <strong>des</strong> kausalen Zusammenhangs zwischen Schlafentzug<br />

und Begünstigung von Übergewicht und Adipositas beiträgt. Eine im Jahr 1994<br />

publizierte Studie konnte nachweisen, dass eine verkürzte Schlafdauer über einen längeren<br />

Zeitraum eine dauerhafte Absenkung der Körperkerntemperatur um bis zu 0,5 °C mit sich<br />

ziehen kann (Bach et al., 1994). In Anlehnung der bestätigten Hypothese H2 könnte<br />

spekuliert wer<strong>den</strong>, dass eine chronische Schlafbeeinträchtigung über die dauerhafte<br />

Absenkung der Körperkerntemperatur zu einer Gewichtszunahme führen könnte<br />

(Landsberg et al., 2009), vorausgesetzt der verminderte <strong>Energieverbrauch</strong> würde nicht <strong>auf</strong><br />

Dauer durch eine Reduktion der Energiezufuhr kompensiert.<br />

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