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Der Einfluss akuten Schlafentzugs auf den Energieverbrauch des ...

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1 Einleitung<br />

In Anbetracht der Feststellung, dass trotz Berücksichtigung der FFM ausgeprägte<br />

interindividuelle Unterschiede im <strong>Energieverbrauch</strong> bestehen (Galgani und Ravussin,<br />

2008), wurde der Frage nachgegangen, ob die Entwicklung der Adipositas durch einen<br />

erniedrigten Ruheenergieverbrauch begünstigt wer<strong>den</strong> kann. Ravussin et al. konnten<br />

bereits im Jahr 1988 in einer zweijährigen Follow-up-Periode nachweisen, dass ein<br />

niedriger Ruheenergieverbrauch mit einer stärkeren Gewichtszunahme korreliert ist als ein<br />

hoher Ruheenergieverbrauch (Ravussin et al., 1988). In einer vierjährigen Follow-up-<br />

Periode konnte sogar gezeigt wer<strong>den</strong>, dass das Risiko von Individuen mit einem geringen<br />

Ruheenergieverbrauch, 10 kg an Gewicht zuzunehmen, etwa achtfach erhöht ist (Galgani<br />

und Ravussin, 2008). Auch eine Metaanalyse von zwölf Studien demonstrierte, dass eine<br />

Gewichtszunahme bei übergewichtigen im Vergleich zu normalgewichtigen Menschen mit<br />

einem 3-5 % niedrigerem Ruheenergieverbrauch verbun<strong>den</strong> ist (Astrup et al., 1999).<br />

Neben der FFM sind zahlreiche Einflüsse, u.a. hormonelle <strong>Einfluss</strong>faktoren, <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Ruheenergieverbrauch bekannt. So wurde in Studien übereinstimmend belegt, dass eine<br />

Aktivierung <strong>des</strong> Stresssystems mit Erhöhung <strong>des</strong> Serum-Cortisolspiegels zu einer<br />

deutlichen Zunahme <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s führt (Smith et al., 2001). Weiterhin konnten<br />

Untersuchungen zeigen, dass eine gesteigerte Sympathikusaktivität alle drei Komponenten<br />

<strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s positiv beeinflusst (Schwartz et al., 1988; Christin et al., 1993;<br />

Spraul et al., 1993), wodurch dem Sympathikotonus eine wichtige Rolle in der Gewichtsregulation<br />

zugeschrieben wird. Auch gilt es als erwiesen, dass eine erhöhte Blut-Schilddrüsenhormonkonzentration<br />

mit einer erheblichen Steigerung <strong>des</strong> zellulären <strong>Energieverbrauch</strong>s<br />

einhergeht (Poeggeler et al., 2010). Diese Tatsache erklärt die Begünstigung<br />

einer Adipositas durch eine Hypothyreose.<br />

Weiterhin beschäftigten sich viele Studien während <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts mit der Frage, ob<br />

eine Veränderung der nahrungsinduzierten Thermogenese eine Rolle in der Pathogenese<br />

der Adipositas spielt. Während zahlreiche Studien einen Zusammenhang zwischen<br />

Übergewicht und reduzierter nahrungsinduzierter Thermogenese zeigen konnten (Schwartz<br />

et al., 1983; Schutz et al., 1984; Segal et al., 1987), existieren Studien, die diesen<br />

Zusammenhang nicht bestätigen konnten (Felig et al., 1983; Welle und Campbell, 1983;<br />

Swaminathan et al., 1985). Maßgeblich für diese diskrepanten Befunde scheinen<br />

Unterschiede in der Untersuchungsmethodik und in der Versuchsauswertung zu sein<br />

(Granata und Brandon, 2002; Westerterp, 2004). De Jonge und Bray (1997) evaluierten<br />

eine Vielzahl von Studien, in <strong>den</strong>en die nahrungsinduzierte Thermogenese von normalund<br />

übergewichtigen Personen ermittelt wurde. Hier stellte sich in einem Großteil der<br />

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