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Der Einfluss akuten Schlafentzugs auf den Energieverbrauch des ...

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4 Diskussion<br />

sodass theoretisch bei negativer Energiebilanz über einen längeren Zeitraum, entgegen der<br />

obigen Annahme, eine Gewichtsabnahme zu erwarten wäre. <strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>des</strong> <strong>Schlafentzugs</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>den</strong> morgendlichen Ruheenergieverbrauch und die nahrungsinduzierte<br />

Thermogenese wurde in der Studie von Jung und Mitarbeitern allerdings nicht untersucht.<br />

Neben dem energiekonservieren<strong>den</strong> Mechanismus ist auch an einen restaurativen Mechanismus<br />

als potentielle Ursache für die Verminderung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s nach durchwachter<br />

Nacht zu <strong>den</strong>ken. Es wird angenommen, dass ein erhöhtes Niveau <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s<br />

in der Schlafdeprivation mit einem hohen Maß an oxidativem Stress einhergeht<br />

(Siegel, 2003; Cirelli et al., 2006). Tierexperimentelle Untersuchungen konnten sogar<br />

zeigen, dass Schlafentzug mit Zellschä<strong>den</strong> im Gehirn schlafdeprimierter Ratten einhergeht<br />

(Ramanathan et al., 2002). Dem Schlaf wird hingegen eine restaurative Funktion zugesprochen<br />

(s. Einleitung, Kapitel 1.4.3). Vor diesem Hintergrund könnte die in dieser Arbeit<br />

nach Schlafdeprivation <strong>auf</strong>gezeigte Verminderung <strong>des</strong> Ruheenergieverbrauchs und der<br />

nahrungsinduzierten Thermogenese einen Weg darstellen, um die möglicherweise durch<br />

<strong>den</strong> erhöhten <strong>Energieverbrauch</strong> im Schlafentzug hervorgerufenen Schä<strong>den</strong> zu begrenzen.<br />

Allerdings scheint eine Minderung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s infolge einnächtlicher Schlafdeprivation<br />

einer im Jahr 2009 publizierten Studie, in der Proban<strong>den</strong> mittleren Alters mit<br />

einer Schlafdauer von 5,5 Stun<strong>den</strong> pro Nacht über einen Zeitraum von 14 Tagen einen<br />

unveränderten <strong>Energieverbrauch</strong> <strong>auf</strong>wiesen (Nedeltcheva et al., 2009), zu widersprechen.<br />

Es sind jedoch wesentliche methodische Unterschiede zwischen dieser Studie und der<br />

vorliegen<strong>den</strong> Arbeit zu beachten, die nicht nur unterschiedliche Faktoren wie Lebensalter<br />

(Studie vs. vorliegende Arbeit: 39 vs. 22,5 Lebensjahre), Geschlechterverhältnis<br />

(Männer/Frauen, Studie vs. vorliegende Arbeit: 6/5 vs. 14/0) und körperliche Bewegungsmuster<br />

(Studie vs. vorliegende Arbeit: freie Bewegung im Experimentalraum vs. strikte<br />

Bettruhe) umfassen. Viel wichtiger erscheint in diesem Zusammenhang, dass im Rahmen<br />

der erwähnten Studie in erster Linie <strong>den</strong> Proban<strong>den</strong> REM-Schlaf, der die zweite Nachthäfte<br />

dominiert, entzogen wurde, während tiefer SWS-Schlaf, der dagegen vor allem in der<br />

ersten Nachthälfte vorkommt, gestattet wurde (Nedeltcheva et al., 2009). Es verdichten<br />

sich zunehmend Hinweise, dass der <strong>Einfluss</strong> <strong>des</strong> Schlafes <strong>auf</strong> die Regulation der Energiehomöostase<br />

hauptsächlich durch <strong>den</strong> Anteil <strong>des</strong> SWS-Schlafes (Tasali et al., 2008)<br />

vermittelt wird. Schon seit längerer Zeit wird in der Literatur <strong>auf</strong> eine Assoziation<br />

zwischen SWS und einer Erniedrigung <strong>des</strong> <strong>Energieverbrauch</strong>s hingewiesen (s. Einleitung,<br />

Kapitel 1.4.3). Dieser Zusammenhang würde die Ergebnisse epidemiologischer Unter-<br />

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