Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck
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Einleitung 2<br />
verzögerte o<strong>der</strong> protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis o<strong>der</strong> eine Situation<br />
außergewöhnlicher Bedrohung o<strong>der</strong> katastrophenartigen Ausmaßes (z.B. Katastrophen durch<br />
Naturereignisse o<strong>der</strong> von Menschen verursacht, Kampfhandlungen, schwere Unfälle,<br />
Vergewaltigung, Terrorismus)“ (Dilling, 1997). Für die Einordnung des Ereignisses als<br />
Trauma sind Empfindungen <strong>der</strong> Person während des Ereignisses wie Furcht, Hilflosigkeit und<br />
Entsetzen relevant (Dilling, 2008). Traumatische Ereignisse können in zwei Dimensionen<br />
eingeteilt werden:<br />
• Verursachung akzidentell vs. intendiert/ interpersonell<br />
• Erstreckung kurz dauernd und einmalig (Typ I- Traumatisierung) vs. lang andauernd<br />
und/ o<strong>der</strong> mehrfach (Typ II- Trauma) (Frommberger und Maercker, 2008).<br />
1.1.3 Epidemiologie <strong>der</strong> PTSD<br />
Für die PTSD liegen Lebenszeitprävalenzen von ca. 1% vor (Davidson und Fairbank, 1993).<br />
Einer von zwölf Erwachsenen entwickelt im Laufe seines Lebens eine PTSD, die<br />
Geschlechterverteilung Männer vs Frauen beträgt 1:2 (Breslau, 2001).<br />
In <strong>der</strong> Literatur finden sich Angaben <strong>zu</strong> einer hohen Komorbidität <strong>der</strong> PTSD mit depressiven<br />
Störungen, Angststörungen und Substanzmissbrauch. Komorbiditäten zwischen einer PTSD<br />
und an<strong>der</strong>en psychischen Erkrankungen sind eher die Regel als eine Ausnahme (Brady et al.,<br />
2000).<br />
Bis <strong>zu</strong> 30% <strong>der</strong> Varianz im Auftreten einer PTSD mit charakteristischen Symptomen können<br />
durch genetische Faktoren erklärt werden (True et al., 1993).<br />
1.1.4 Ätiologie <strong>der</strong> PTSD<br />
Durch ein Trauma werden individuelle Annahmen über die Welt (Kontrollierbarkeit,<br />
Sinnhaftigkeit) und über sich selbst (Unverletzbarkeit, Wert) in Frage gestellt.<br />
Nicht jedes Trauma bewirkt auch die Erkrankung an einer PTSD. Als Risikofaktoren für die<br />
Erkrankung an einer PTSD nach erfolgtem Trauma gelten neben <strong>der</strong> Traumaintensität, die<br />
Persönlichkeit <strong>der</strong> betroffenen Person, das Geschlecht, die Familienanamnese und psychische<br />
Vorerkrankungen. Daneben zeigen Kessler et al. die Häufigkeit <strong>der</strong> Entwicklung einer PTSD<br />
in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Art des Traumas. Nach einer Vergewaltigung entwickelten 55,5%<br />
<strong>der</strong> Opfer eine PTSD, nach sexueller Belästigung 19,3%, infolge von Kriegserlebnissen<br />
38,8% und als Opfer von Misshandlungen und sexuellem Missbrauch in <strong>der</strong> Kindheit 35,4%<br />
(Kessler et al, 1995). Ebenso scheint <strong>der</strong> Zeitpunkt des Traumas für die Erkrankung an einer