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Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck

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Einleitung 11<br />

Schmerz wird qualitativ unterteilt in den somatischen und den viszeralen Schmerz. Ist <strong>der</strong><br />

somatische Schmerzauslöser an <strong>der</strong> Haut lokalisiert, bezeichnet man ihn als<br />

Oberflächenschmerz, hat er seinen Ursprung in Muskeln, Knochen, Gelenken o<strong>der</strong> dem<br />

Bindegewebe, so wird er Tiefenschmerz genannt. Der viszerale o<strong>der</strong> Eingeweideschmerz tritt<br />

bei starker Hohlorgan- o<strong>der</strong> Eingeweidedehnung auf.<br />

Akute Schmerzen haben eine Signal- o<strong>der</strong> Warnfunktion für ein drohendes o<strong>der</strong> just<br />

eingetretenes Schmerzereignis, ihnen ist eine eindeutige Lokalisation <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen. Die<br />

Intensität akuter Schmerzen bietet einen direkten Zusammenhang <strong>zu</strong>r Reizintensität. Akute<br />

Schmerzen erfahren durch Ausschaltung des schädigenden Reizes eine schnelle Lin<strong>der</strong>ung.<br />

Als chronische Schmerzen werden lang anhaltende o<strong>der</strong> intermittierend auftretende<br />

Schmerzen bezeichnet. Als Zeitspanne <strong>zu</strong>r Bezeichnung <strong>der</strong> Chronifizierung werden drei bis<br />

sechs Monate angegeben. Im Rahmen chronisch bestehen<strong>der</strong> Schmerz<strong>zu</strong>stände kommt es <strong>zu</strong><br />

einer physischen (Mobilitätsverlust und Funktionseinschränkung) psychisch- kognitiven<br />

(Befindlichkeit, Stimmung, Denken) und sozialen Beeinträchtigung des Patienten (Oggier,<br />

2007). Chronischen Schmerzen kann eine psychische Ursache <strong>zu</strong> Grunde liegen und sie<br />

können <strong>zu</strong> einem eigenständigen Krankheitsbild führen (Schaible und Schmidt, 2000).<br />

Neurobiologische Verarbeitungsmechanismen sichern die Priorität <strong>der</strong><br />

Schmerzwahrnehmung. Hierbei spielen insbeson<strong>der</strong>e neuronale Verstärkungsmechanismen<br />

eine herausragende Rolle, welche sich leicht „aufschaukeln“ und fixieren können und somit<br />

vermutlich eine Grundlage für eine Schmerzchronifizierung darstellen. Charakteristisch für<br />

die Schmerzwahrnehmung ist, wie für alle Wahrnehmungssysteme, das Vorkommen<br />

spezieller peripherer Rezeptoren (Nozizeptoren), Nerven- und Rückenmarksbahnen und eine<br />

hierarchisch geordnete Schmerzverarbeitung im zentralen Nervensystem (ZNS).<br />

1.4.2 Nozizeption<br />

Periphere Schmerzmechanismen<br />

Nozizeptoren befinden sich mit ihren frei verästelten, geflechtartigen Nervenendigungen an<br />

<strong>der</strong> Körperoberfläche, im Bewegungsapparat und an den inneren Organen. Sie reagieren auf<br />

thermische, chemische und mechanische Reize (Treede, 1995). Ein Schmerzreiz führt <strong>zu</strong>r<br />

Ausschüttung von Gewebshormonen wie Prostaglandin E, Substanz P, Opioiden u .a.<br />

(Zimmermann u. Handwerker 1984; Stein et al. 1990, Herz 1996).<br />

Durch Schmerzreize kommt es <strong>zu</strong>r Stimulation von Nozizeptoren, die die Erregung über<br />

Nervenbahnen <strong>zu</strong>m Hinterhorn des Rückenmarks übermitteln. Beson<strong>der</strong>s bedeutsam für die

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