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Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck

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Diskussion 48<br />

Verbindung gebracht werden, helfen diese Korrelation <strong>zu</strong> erklären (Noll et al., 2007). Auch<br />

in dieser Studie erwiesen sich u. a. ACE- Score und BMI als unabhängige signifikante<br />

Prädiktoren <strong>der</strong> maximalen Schmerzintensität.<br />

5.1.3 Trauma und Schmerzen<br />

Fakt ist, dass Missbrauchserlebnisse bei den in dieser Arbeit untersuchten Patienten mit<br />

psychischen Erkrankungen keine Seltenheit sind. Ebenso berichten Spertus et al., dass in <strong>der</strong><br />

Anamnese eines Individuums emotionaler Missbrauch und Vernachlässigung assoziiert sind<br />

mit verstärkter Angst, Depression, PTSD und physischen Symptomen, sowie lifetime<br />

Traumaerfahrung. Physischer und sexueller Missbrauch sind <strong>zu</strong>dem signifikante Vorhersager<br />

physischer und psychischer Symptome (Spertus et al., 2003)<br />

Die durchschnittliche Traumabelastung in dieser Studie belief sich durchschnittlich auf über 4<br />

(4,21) Missbrauchspunkte. 59,5% <strong>der</strong> untersuchten Patientinnen und Patienten wiesen einen<br />

ACE- Summenscore ≥ 4 auf. In einer groß angelegten Studie untersuchten Anda et al. 17337<br />

erwachsene Personen in mehreren Gesundheitseinrichtungen in den USA auf Missbrauch und<br />

Vernachlässigung in <strong>der</strong> Kindheit mithilfe des ACE- Fragebogens. Dabei ergab sich, dass<br />

insgesamt 12,46% <strong>der</strong> Probanden einen durchschnittlichen Missbrauchsscore im ACE-<br />

Fragebogen von ≥ 4 aufwiesen. Ein ACE- Summenscore ≥ 4 wurde als cut- point ermittelt, ab<br />

welchem sich erhöhte Risiken in punkto allgemeine Gesundheit, Substanzmittelmissbrauch<br />

und psychische Erkrankungen ergeben (Anda et al., 2005).<br />

Missbrauch an Mädchen und jungen Frauen tritt häufiger auf als bei Jungen und jungen<br />

Männern. Dieses Ergebnis deckt sich mit den Ergebnissen verschiedener Studien, welche<br />

aussagen, dass Mädchen einer höheren Missbrauchsgefahr unterliegen im Vergleich <strong>zu</strong><br />

Jungen (Brown und An<strong>der</strong>son, 1991). Damit konform geht die Beobachtung in dieser Studie,<br />

dass Frauen einen hochsignifikant höheren ACE- Summenscore als Männer aufweisen (p<<br />

0,001).<br />

Ein psychisches o<strong>der</strong> physisches Trauma in <strong>der</strong> Kindheit sucht sich sein körperliches Korrelat<br />

im Erwachsenenalter. Frauen mit einer Missbrauchsanamnese weisen mehr Schmerzen,<br />

physische Symptome und Inanspruchnahme psychiatrischer Hilfe auf verglichen mit nicht<br />

missbrauchten Patientinnen (Green et al., 1999; Finestone et al., 2000), ebenso weisen sie eine<br />

signifikant erhöhte Symptombelastung gemessen anhand des GSIs auf (Toomey et al., 1995;<br />

Figueoroa et al., 1997). Es ergibt sich eine signifikante Assoziation zwischen<br />

Gesundheitsstatus bzw. einer größeren Anzahl physischer Symptome, Schmerzen und

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