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Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck

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Einleitung 7<br />

al., 2006). Dennoch wird als wesentlicher genetischer Vulnerabilitätsfaktor für das Auftreten<br />

einer Depression ein Längenpolymorphismus im Serotonintransportergen 5- HTTPLR<br />

(Serotonin: 5- HT, Transporter: T, Length: L, Polymorphic: P, Region: R) vermutet (Willeit et<br />

al., 2003). Es soll bei Trägern des kurzen Allels eine physiologische „Bremsfunktion“ des<br />

Gyrus cingulus auf die stressbedingt „negativen“ Angstgefühle <strong>der</strong> Amygdala nur<br />

un<strong>zu</strong>reichend ausgeprägt sein. Durch <strong>zu</strong> geringe „Filterung und Dämpfung“ negativer Gefühle<br />

entstünden schließlich depressive Symptome (Caspi et al. 2003; Wood et al. 2004).<br />

Betrachtet man die Neurobiologie <strong>der</strong> Depression, so existieren verschiedene Hypothesen <strong>zu</strong>r<br />

Beteiligung von Neurotransmittersystemen wie dem Serotonin-, Noradrenalin- und<br />

Acteylcholinsystem und <strong>der</strong> daraus folgenden Monoaminmangelhypothese und <strong>der</strong> Dys- o<strong>der</strong><br />

auch Imbalancehypothese (Janowski et al., 1972). Weitere Regulationsmechanismen sind die<br />

Second- Messenger- Systeme, die <strong>zu</strong>r Depressionsentstehung beitragen sollen, indem sie<br />

einerseits an Signaltransduktionsprozessen von Neurotransmittern und <strong>der</strong> Kontrolle von<br />

Gentranskription beitragen, an<strong>der</strong>erseits verän<strong>der</strong>n langfristig Second- Messenger auch die<br />

Zellaktivität, wie z. B. Wachstums- und Differenzierungsprozesse (Berger et al., 2004).<br />

Die Auswirkung von Stressfaktoren auf die Auslösung und den Verlauf einer Depression<br />

zeichnen sich deutlich ab. Sowohl akute Ereignisse (z. B. plötzlicher Tod eines nahen<br />

Angehörigen) als auch längerfristige Einflüsse können auf die Depression einwirken.<br />

1.2.5 Diagnostik <strong>der</strong> depressiven Episode bzw. Major Depression<br />

Die heutige Typisierung <strong>der</strong> Depression richtet sich rein deskriptiv nach den Dimensionen<br />

Symptomatik, Schweregrad und Dauer.<br />

Die Einteilung unterschiedlicher Depressionsformen beruht auf Klassifikationssystemen wie<br />

dem DSM- IV <strong>der</strong> American Psychiatric Association und <strong>der</strong> ICD- 10 <strong>der</strong><br />

Weltgesundheitsorganisation.<br />

Es gelten bei <strong>der</strong> ICD- 10 folgende Kriterien als Hauptsymptome für eine depressive Episode,<br />

von denen ein Patient <strong>zu</strong>m Erfüllen <strong>der</strong> Kriterien seit mindestens zwei Wochen unter<br />

mindestens zwei, bei einer schweren Episode unter drei <strong>der</strong> aufgeführten Hauptsymptome<br />

leiden muss:<br />

Depressive Stimmung im Sinne einer Affektstörung. Häufig treten Tagesschwankungen auf<br />

und bei ca. 10% <strong>der</strong> an einer Depression Erkrankten steht das Erleben körperlicher Schmerzen<br />

im Vor<strong>der</strong>grund, wobei dies, nicht aber die nie<strong>der</strong>gedrückte Stimmungslage geäußert wird.

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