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Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck

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Zusammenfassung 57<br />

6 Zusammenfassung<br />

Hintergrund<br />

Schmerzerkrankungen und psychische Erkrankungen sind ein häufig auftretendes Problem<br />

unserer Gesellschaft, wobei ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten <strong>der</strong> beiden <strong>zu</strong><br />

bestehen scheint. Hierbei stellt sich die Frage, welche weiteren Faktoren diese Assoziation<br />

beeinflussen.<br />

Studiendesign<br />

Diese naturalistische Studie wurde an 429 stationär behandelten Patienten (175 Männer, 254<br />

Frauen) einer psychiatrischen Abteilung einer <strong>Universität</strong>sklinik im Zeitraum von August<br />

2005 bis Januar 2007 durchgeführt. Es erfolgte eine Anamnese, eine körperliche<br />

Untersuchung, sowie die Erfassung psychometrischer Daten im Selbstbeurteilungsverfahren<br />

<strong>zu</strong> den Themen Schmerzen, Symptombelastung und Missbrauch in den ersten 18<br />

Lebensjahren.<br />

Ergebnisse<br />

Die maximale Schmerzintensität wird hochsignifikant bei beiden Geschlechtern von <strong>der</strong> Höhe<br />

<strong>der</strong> Symptombelastung und bei Frauen von Missbrauchserfahrungen <strong>der</strong> ersten 18<br />

Lebensjahre sowie vom Body Mass Index beeinflusst.<br />

Bei weiblichen Probanden ergibt sich <strong>zu</strong>dem eine signifikante Verbindung zwischen <strong>der</strong><br />

maximalen Schmerzintensität und den Diagnosen Posttraumatische Belastungsstörung,<br />

Bor<strong>der</strong>line Persönlichkeitsstörung, Bulimie und Somatisierungsstörung.<br />

Schlussfolgerung<br />

Schmerzen treten häufig als Begleitkorrelat psychischer Erkrankungen auf. Ebenso kann<br />

Missbrauch in <strong>der</strong> Kindheit als bedeuten<strong>der</strong> Einflussfaktor für das Auftreten psychischer<br />

Erkrankungen als auch für Schmerzen angesehen werden. In <strong>der</strong> Genese <strong>der</strong><br />

Posttraumatischen Belastungsstörung scheint <strong>der</strong> kindlichen Traumatisierung ein beson<strong>der</strong>er<br />

Stellenwert <strong>zu</strong><strong>zu</strong>kommen. Daher ist die Mitbehandlung von Schmerzen bei psychisch<br />

Erkrankten und den psychischen Begleitsymptomen bei Schmerzpatienten <strong>zu</strong>r Vermeidung<br />

einer Chronifizierung <strong>der</strong> jeweiligen Symptome von großer Wichtigkeit. Schmerz kann<br />

allgemein als Ausdruck für die Schwere <strong>der</strong> Psychopathologie angesehen werden. Insgesamt<br />

wird das Ausmaß psychischer Traumatisierung durch Schmerzen, Übergewicht und durch die<br />

Höhe <strong>der</strong> allgemeinen Symptombelastung repräsentiert.

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