Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck
Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck
Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Diskussion 46<br />
Symptombelastung im GSI als Männer haben. An einer PTSD erkrankte Frauen berichten<br />
häufiger über psychische Probleme, Substanzabhängigkeit und lebenslang andauernde<br />
häusliche Gewalt. Sie weisen <strong>zu</strong>dem häufiger physische Probleme auf wie Adipositas,<br />
Nikotinabusus, Reiz- Darm- Syndrom, Fibromyalgie, chronische Unterleibsschmerzen. PTSD<br />
ist folglich assoziiert mit selbst berichteten physischen und psychischen Problemen und geht<br />
einher mit einer Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebensqualität <strong>der</strong> Betroffenen (Dobie et al., 2004). Eine<br />
Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebensqualität wird letztendlich vom GSI repräsentiert, da durch ihn die<br />
Symptombelastung <strong>der</strong> Bereiche körperlicher und psychischer Beschwerden erfasst werden.<br />
Analog da<strong>zu</strong> fand Ohayon bei <strong>der</strong> Untersuchung von 18.980 Probanden aus <strong>der</strong><br />
Normalbevölkerung heraus, dass ca. 4% <strong>zu</strong>m Untersuchungszeitpunkt an einer Depression<br />
litten und die Hälfte davon auch unter chronischen Schmerzen. Schmerzen trugen <strong>zu</strong> einer<br />
Phasenverlängerung <strong>der</strong> Depression bei und gingen mit schwereren Symptomen wie<br />
Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Gewichts<strong>zu</strong>nahme und psychomotorischer Retardierung einher<br />
(Ohayon, 2004). Lepine und Briley postulieren, dass Schmerzsymptome wie Kopf-, Bauch-,<br />
Nacken- und Rückenschmerzen und nicht- spezifische, generalisierte Schmerzen <strong>zu</strong> einer<br />
Verschlechterung des Allgemein<strong>zu</strong>standes, <strong>zu</strong> einem vermin<strong>der</strong>ten Behandlungserfolg bei<br />
Depressionen, sowie <strong>zu</strong> einer vermin<strong>der</strong>ten Lebensqualität führen (Lepine und Briley, 2004).<br />
Außerdem zeigen Patienten mit Komorbiditäten schlechtere Scores in den Teilgebieten<br />
Schmerzen, generelle Gesundheit, soziales Rollenverhalten und mentale Gesundheit<br />
(Rodriguez- Salgado et al., 2006). Bei Frauen mit einer Zwangserkrankung ergab sich<br />
<strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> Schmerzen eine Assoziation mit sozialer und spezifischer Phobie, Alkohol- und<br />
Nikotinabusus, Sedativaabhängigkeit, PTSD und atypischen Essstörungen (Grabe et al.,<br />
2001). Bei Zwangspatienten ergab sich eine <strong>zu</strong> Probanden aus <strong>der</strong> Normalbevölkerung<br />
abweichende Lebensqualität. Die Lebensqualität war direkt verbunden mit<br />
Krankheitsschwere, psychischer und physischer Komorbidität und dem Berufsstatus<br />
(Rodriguez- Salgaldo et al., 2006)<br />
Es ist eine Assoziation von Adipositas mit psychischen Störungen im Allgemeinen, mit <strong>der</strong><br />
Major Depression sowie mit Angststörungen beschrieben und eine beson<strong>der</strong>s starke mit <strong>der</strong><br />
PTSD (Scott et al., 2008). Diese Beobachtung kann in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit teilweise<br />
bestätigt werden, denn es ergab sich für Frauen ein signifikanter Zusammenhang für die<br />
maximale Schmerzintensität mit dem BMI, <strong>der</strong> Diagnose <strong>der</strong> PTSD und <strong>der</strong> Höhe des ACE-<br />
Summenscores. Coughlin et al. erwähnen eine enge Verbindung von Schmerz und Depression<br />
bei Essstörungen (Coughlin et al., 2008). Ostuzzi et al. sprechen von demselben<br />
metabolischen Profil, welches Essstörungen und Migräne gemeinsam haben und davon, dass