30.08.2014 Aufrufe

Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck

Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck

Thema der Doktorarbeit (korrigiert): - Universität zu Lübeck

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Einleitung 4<br />

1.1.7 Komorbiditäten zwischen <strong>der</strong> PTSD und an<strong>der</strong>en psychischen Erkrankungen<br />

Ein komorbides Auftreten von einer PTSD und einer Bor<strong>der</strong>line- Persönlichkeitsstörung ist<br />

häufig, es berichten auch Bor<strong>der</strong>line- Patienten häufig über Traumatisierung (Golier et al.,<br />

2003). Insbeson<strong>der</strong>e sexueller Missbrauch in <strong>der</strong> Kindheit scheint mit einer PTSD als Folge<br />

assoziiert <strong>zu</strong> sein (Romero et al., 2008).<br />

In einer von Golier et al. durchgeführten Studie zeigte sich, dass Patienten mit einer<br />

Bor<strong>der</strong>line- Persönlichkeitsstörung signifikant höhere Missbrauchsraten in Kindheit und<br />

Erwachsenenalter aufwiesen und sie doppelt so häufig eine PTSD entwickelten. Dennoch<br />

waren die Ergebnisse dieser Studie nicht aussagekräftig genug um belegen <strong>zu</strong> können, dass<br />

die Bor<strong>der</strong>line- Persönlichkeitsstörung im Gegensatz <strong>zu</strong> an<strong>der</strong>en Persönlichkeitsstörungen<br />

eine Trauma- Variante <strong>der</strong> PTSD ist (Golier et al., 2003). PTSD- Patienten haben gegenüber<br />

<strong>der</strong> Allgemeinbevölkerung ein achtfach erhöhtes Risiko für Suizid (Green, 1994).<br />

Erwähnenswert ist hier ebenfalls vorausgegangener (sexueller) Missbrauch, welcher als<br />

Risikofaktor für Suizide gesehen werden kann (Dube et al., 2001; Oquendo et al., 2005;<br />

Brodsky et al., 2008).<br />

Zudem beschreiben Oquendo et al. das komorbide Vorliegen von PTSD und Major<br />

Depression als sich verstärkende Risikofaktoren für suizidale Handlungen (Oquendo et al.,<br />

2005). Verglichen mit nur Depressiven unterliegen Patienten mit einer die Depression<br />

begleitenden PTSD einer schwereren Psychopathologie, die sich unter an<strong>der</strong>em in einem<br />

höheren Schweregrad <strong>der</strong> Depression ausdrückt und letztendlich den Krankheitsverlauf<br />

erschwert bzw. das klinische Therapieoutcome verschlechtert (Holtzheimer et al., 2005;<br />

Campbell et al., 2007; Simonovic et al., 2008).<br />

1.2 Major Depression<br />

1.2.1 Historie<br />

1893 gelingt es Emil Kräpelin erstmals die Manisch- Depressive von <strong>der</strong> später als<br />

Schizophrenie bezeichneten Krankheitsgruppe ab<strong>zu</strong>grenzen (Kräpelin, 1913).<br />

Um 1960 lieferten Verlaufsstudien Anhalt dafür, dass zwischen ausschließlich depressiven<br />

Erkrankungen als so genannte unipolare Depressionen und bipolaren endogenen Psychosen<br />

unterschieden werden müsse (Leonhard, 1957; Angst, 1966; Perrys 1966). Im Vor<strong>der</strong>grund<br />

<strong>der</strong> unipolaren Erkrankung <strong>der</strong> Depression steht das ausschließliche Erleben von<br />

Wertlosigkeit, Hilflosigkeit und Nie<strong>der</strong>geschlagenheit. Auf umfangreichen Studien aufbauend

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!